Das Persische Europa

Kontinentaldrift

240 Seiten, KlappenbroschurErscheinungsjahr: 2021 | sofort lieferbar | ISBN: 978-3-88423-657-4 | 25,00 EUR
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Über dieses Buch

Sprache gehört zu den wenigen Besitztümern, die man in ein anderes Land, eine andere Kultur mitnehmen kann. Aber bleibt sie dort die gleiche? Und was bedeutet es für eine*n Dichter*in, sich beim Schreiben in der Sprache und Kultur seiner Heimat zu bewegen, während diese von einer ganz anderen Alltagskultur umfasst wird. Wer liest und hört diese Gedichte? Wer versteht sie?

Nach den Ereignissen in Iran im Jahr 1979 und im Zuge des Kriegs in Afghanistan sahen sich viele Lyriker*innen gezwungen, zu emigrieren, etliche wählten Europa als Zuflucht. Während einige von ihnen bereits anerkannt waren und schon Bücher publiziert hatten, folgte ihnen eine jüngere Generation, die noch am Anfang ihres Schaffens stand und erst in Europa zu einer wichtigen Stimme der persischen Sprache wurde.

Diese zweisprachige Anthologie versammelt erstmalig 35 der bekanntesten, im europäischen Exil lebenden und persisch dichtenden Lyriker*innen aus England, Schweden, Frankreich, Deutschland, Italien, Norwegen, der Schweiz, den Niederlanden und Tschechien. Es vereint verschiedene Generationen und Dichtungstraditionen von der klassischen, modernen und postmodernen bis zur experimentellen Poesie und umfasst die verschiedensten Themen von Liebesgedichten bis hin zu Politik und Feminismus. So bilden die in einer Sprache geschriebenen Gedichte einen vielstimmigen, bisher unerhörten Chor aus verschiedenen europäischen Ländern.

Mit Beiträgen von Rira Abbasi, Alireza Abiz, Amir Hossain Afrassiabi, Farhad Ahmadkhan, Kasra Anghaee, Shabnam Azar, Afshin Babazadeh, Zolma Bahador, Azam Bahrami, Jamshid Barzegar, Vahid Davar, Amir- Houshang Eftekhari-Rad, Fatemeh Ekhtesari, Mahmood Falaki, Azita Ghahreman, Mehrdad Ghasemfar, Zia Ghassemi, Kourosh Hamekhani, Hengameh Hoveyda, Reza Khanbahador, Esmail Kho’i, Slavash Mirzadeh, Soheila Mirzaei, Reza Mohammadi, Mehdi Mousavi, Yadollah Royai, Shahrouz Rashid, M. Ravanshid, Jalal Sarfaraz, Mudjgan Schaffa, Zoya Seyedhassani, Omid Shams, Niloufar Sharifi, Farshad Sonboldel und Massumeh Ziai.

Übersetzt von Maryam Aras, Kurt Scharf und Maryam Tiouri.

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Presse

»In dem von Daniela Danz und Ali Abdollahi herausgegebenen Band Kontinentaldrift. Das Persische Europa entfaltet sich die Vielfältigkeit und Sprachgewalt der iranischen Exillyrik von London bis Prag, von Oslo bis Turin. Die Gedichte der 35 Autorinnen und Autoren berichten vom einstigen Leben unter einem freiheitsfeindlichen Regime, sie erzählen von Verfolgung und Angst, aber ebenso von der Freiheit der Poesie und von transzendenten Sturzflügen. Mal mit Ironie, mal mit bitterer Drastik, dann wieder zärtlich, dann voller Wut setzt sich ein lyrischer Kontinent zusammen, der aus der Fülle kultureller Verschränkungen ebenso lebt wie aus der Intimität der subjektiven Erfahrung.« Nora Bossong, Lyrikempfehlungen 2022

»Dieser umfangreiche Band ist auch eine Einladung zum Weiterlesen und nicht weniger eine Einladung an Verlage, sich umzuschauen in diesem vielschichtigen lyrischen Katalog, nach interessanten Stimmen, deren Bücher auf den hiesigen Bücherregalen noch fehlen. Abdollahi und Danz machen den Anfang.« Gerrit Wustmann, 54books

Daniela Danz

Daniela Danz, 1976 in Eisenach geboren, ist Autorin und Kunsthistorikerin. Sie studierte Germanistik und Kunstgeschichte in Tübingen, Prag, Berlin, Leipzig und Halle und schloss daran eine architekturhistorische Promotion an. Seit 2009 ist sie Lehrbeauftragte der Universität Hildesheim. Sie ist Vizepräsidentin der Akademie der Wissenschaft und der Literatur Mainz.

Ali Abdollahi

Ali Abdollahi, 1968 in Birjand, Iran, geboren, ist Dichter, Übersetzer und Literaturkritiker. Er studierte Germanistik in Teheran und übersetzt vom Deutschen ins Persische – darunter Werke von u. a. Nietzsche, Heidegger, Rilke und Kafka. Abdullahi ist der iranische Partner von lyrikline.org im Haus für Poesie. Er lebt momentan als freier Schriftsteller in Berlin.