Ré Soupault – »Es war höchste Zeit …« Eine Avantgardekünstlerin in Basel 1948 bis 1958

Ausstellungskatalog

184 Seiten, gebunden, mit Dokumenten und Fotografien Erscheinungsjahr: 2021 | sofort lieferbar | ISBN: 978-3-88423-662-8 | 22,00 EUR
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Über dieses Buch

Bublitz, Kolberg, Bauhaus Weimar, Berlin, Paris, Tunesien, Algerien, Nord-Mittel-Südamerika, New York, Basel, Paris – das sind nur einige Stationen in Ré Soupaults (geb. Meta Erna Niemeyer, 1901–1996) Leben.


Ré Soupault kehrte 1948 aus den USA mittellos nach Europa zurück. Sie hatte von der Schweizer Büchergilde, die am 15. Mai 1933 in Zürich gegründet worden war, den Auftrag bekommen, Romain Rollands Kriegstagebücher ins Deutsche zu übersetzen. Bis 1958 lebte sie in Basel. Sie hat dort ihre Freund*innen Lisa Tetzner, Kurt Held, Suzanne Perrottet, Paul Geheeb, Walter Mehring, ihren Bauhaus-Meister Johannes Itten, Lucia Moholy und viele andere wiedergesehen.  In ihrer Basler Zeit wurde sie zur Übersetzerin, Schriftstellerin und Herausgeberin von Märchensammlungen. Sie übersetzte aus dem Französischen u. a. Lautréamonts Die Gesänge des Maldoror, Werke von Tristan Tzara sowie Philippe Soupault und studierte von 1951–1957 Philosophie bei Karl Jaspers. Parallel dazu begann sie mit dem Schreiben von Radio-Essays, die in schweizerischen und deutschen Rundfunkanstalten (u. a. Radio Basel, Radio Zürich, SWR, HR, BR, Süddeutscher Rundfunk, Radio Bremen, Freier Sender Berlin) bis in die 1980er Jahre gesendet wurden.
Die Ausstellung folgt den zentralen Bereichen von Ré Soupaults Leben und Schaffen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den 10 Jahren, die sie in Basel verbracht hat. Anhand von Manuskripten, Briefen, Tagebucheinträgen, Radiobeiträgen, Filmen und Fotografien entsteht so ein eindrucksvolles Bild ihres künstlerischen Schaffens in diesem Lebensabschnitt.
Mit Beiträgen von Martina Kuoni, Sabine Kubli, Manfred Metzner, Roger Wirz.

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Ré Soupault

Ré Soupault
© Manfred Metzner

Ré Soupault, geboren 1901 als Erna Niemeyer in Pommern, arbeitete bereits während ihres Studiums 1921–1925 am Bauhaus in Weimar. Über ihren ersten Mann, den Dadaisten und Filmkünstler Hans Richter, lernte sie u. a. Man Ray und Sergeij Eisenstein kennen. 1931 gründete sie in Paris ihr erstes eigenes Modestudio »Ré Sport«. Im Kreis der Pariser künstlerischen Avantgarde traf sie ihren späteren Ehemann Philippe Soupault. Mit ihm unternahm sie ab Mitte der dreißiger Jahre zahlreiche Reisen durch Europa und Amerika, wo sie seine Reportagen fotografisch begleitete. Seit 1948 wieder in Europa, arbeitete sie als Übersetzerin und Rundfunkautorin. Sie starb 1996 in Paris.

Manfred Metzner

© Isolde Ohlbaum

Manfred Metzner lebt als Verleger und Rechtsanwalt in Heidelberg. Er ist Herausgeber der Philippe-Soupault-Werkausgabe und des Werks von Ré Soupault.

Martina Kuoni

Martina Kuoni arbeitete über 20 Jahre in der Verlagsbranche in Publikums- und Fachverlagen. 2004 gründete sie Literaturspur – eine Agentur für Literaturspaziergänge in der ganzen Schweiz. Sie lebt in Basel und arbeitet freischaffend als Veranstalterin, Moderatorin und Literaturvermittlerin.