Als sei es dein

Gedichte

96 Seiten, gebundenErscheinungsjahr: 2018 | sofort lieferbar | ISBN: 978-3-88423-583-6 | 19,80 EUR
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Über dieses Buch

Die Gedichte von Jan Koneffke bemühen sich um ein Erinnern dessen, was dem Vergessen gleichzeitig entgegengeht und auch widersteht, was vielleicht verdrängt oder geleugnet werden kann, dann aber umso mächtiger wird. Hier jedoch wird es geformt, die Klage erneut geführt, die Scham erneut gestanden, der Dichter lässt den Zorn aufs Neue sprechen, sammelt das Leben noch einmal ein und trägt seine Schwere. Die Kindheit in der BRD der 1960er und 70er Jahre ist geprägt von Schuldfragen, die das dem Jungen mögliche Denken und Fühlen auf eine Weise strapazieren, dass zwischen Normalität und Abgrund kaum zu unterscheiden ist. Die Oberfläche der »Bienenstichsonntage «, die »Puddinghaut« auf dem »Mutterland, an dem ich hilflos hing / verhaßtes Kindheitsland das ich vermisse« – »ausschwitzen halb ins Bett halb auf Papier« muss der Dichter seinen Lebensweg durch dieses »Doppelland« der Teilung, der Doppelzüngigkeit, des doppelten Bodens und dem »Doppelschwindel « eines Heimatversprechens: Als sei es dein. Er entflieht dieser Heimat, um im Konjunktiv Irrealis einer osteuropäischen Wahl-Heimat, Rumänien, anzukommen und auch hier zu erkennen: »Es frißt das Land den Heuchlern aus der Hand«. Noch im Abseits der Karpaten wartet kein Idyll, sondern man droht im Matsch wahrer und fantastischer Geschichten sich festzufahren.

Presse

»Zu hoffen wäre, dass diese Flaschenpost auch in der Zukunft noch gelesen […] wird.« Werner Jung, Junge Welt

»Ein Zeitdiagnostiker, den den Vergleich mit Erich Kästner nicht zu scheuen braucht.« Jan Volker Röhnert, FAZ

Jan Koneffke

Jan Koneffke
Foto: © Ingo Wilhelm

Jan Koneffke, geboren 1960 in Darmstadt, studierte Philosophie und Germanistik. 1995 ging er mit einem Villa-Massimo-Stipendium nach Rom, wo er anschließend sieben weitere Jahre verbrachte. Heute lebt er als Schriftsteller, Publizist und Übersetzer in Gießen, Wien und Bukarest. Jan Koneffke wurde mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet. So erhielt er u. a. 2016 für seinen Roman Ein Sonntagskind den Uwe-Johnson-Preis sowie 2022 den Robert Gernhardt Preis.