Psychiatrische Forschung und NS-"Euthanasie"

Beiträge zu einer Gedenkveranstaltung an der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg

wunderhorn kursiv | 328 Seiten, gebundenErscheinungsjahr: 2001 | sofort lieferbar | ISBN: 978-3-88423-165-4 | 29,70 EUR
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Über dieses Buch

In den Jahren 1942 bis 1945 wurden in der Heidelberger Psychiatrischen Universitätsklinik 21 Kinder und Jugendliche untersucht, dann in die Heil- und Pflegeanstalt Eichberg/Rheingau gebracht, wo sie ermordet wurden, um ihre Gehirne in Heidelberg untersuchen zu können. Ein 1998 im Hof der Klinik enthülltes Mahnmal des Heidelberger Künstlers Rolf Schneider erinnert an diese jungen Opfer der nationalsozialistischen »Euthanasie« und greift zugleich einen lange tabuisierten Teil der Heidelberger Universitätsgeschichte auf. Der vorliegende Band dokumentiert die zehnjährige Auseinandersetzung in der Psychiatrischen Klinik um dieses Thema und stellt exemplarisch die tiefgehende Verwicklung von Teilen der Universitätspsychiatrie in die zentralen Planungen und die wissenschaftliche Unterstützung der nationalsozialistischen »Euthanasie«-Aktionen dar.

Maike Rotzoll

Maike Rotzoll ist Psychiaterin und Medizinhistorikerin. Von 1991-2001 tätig an der Klinik für Allgemeine Psychiatrie, von 2005-2022 am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin in Heidelberg. 2014 Habilitation zum Thema »Gefährdetes Leben. Anstaltspatient*innen und ihre Geschichte bis zu Ermordung in der nationalsozialistischen ›Euthanasie‹-Aktion ›T4‹«. Seit 2022 Professorin am Institut für Geschichte der Pharmazie und Medizin der Philipps-Universität Marburg. Forschungsinteressen: Medizin der Frühen Neuzeit, Psychiatriegeschichte, Medizin im Nationalsozialismus, Kunst aus psychiatrische Kontext in historischer Perspektive.