Surrealismus und Wahnsinn

Surrealism and Madness

Sammlung Prinzhorn | 208 Seiten, gebunden, KlappenbroschurErscheinungsjahr: 2009 | vergriffen | ISBN: 978-3-88423-338-2 | 29,80 EUR
29,80 EUR inkl. 7% gesetzl. MWSt

Über dieses Buch

In Bild und Text werden Faszination und Inspiration durch die Abbildungen in Hans Prinzhorns Bildnerei der Geisteskranken, durch andere Anstaltskunst (z.B. Guillaume Pujolle) sowie den Heidelberger Beitrag für die Pariser Ausstellung von Max Bine 1929 erstmals untersucht. Im Vordergrund steht hier Max Ernst, der selbst stark von Prinzhorns Buch beeindruckt wurde. Der Katalog diskutiert die oft missverstandenen Analogien von Verfahrensweisen der Surrealisten zur literarischen und bildkünstlerischen Produktion von Anstaltsinsassen. Erklärte Anleihen werden gezeigt sowie bislang nicht erörterte Parallelen, etwa in Werken André Massons und Hans Bellmers. Und schließlich geht es beispielhaft um das wirkliche Erleben von Wahnsinn im Kreis der Surrealisten anhand von Bretons Nadja und der Surrealistin Unica Zürn.
Texte von Ingrid von Beyme, Bettina Brand-Claussen, Peter Bürger, Peter Gorsen, Thomas Röske, Barbara Safarova, Gisela Steinlechner.

Ingrid von Beyme

Dr. phil. Ingrid von Beyme, geboren 1962, ist seit August 2009 Ausstellungskuratorin der Sammlung Prinzhorn der Psychatrischen Universitätsklinik Heidelberg. Sie hat in Berlin Kunstgeschichte und Neuere Deutsche Literatur studiert und 2003 mit der Arbeit Der Einfluss von Art Brut auf Richard Lindner promoviert. Anschließend arbeitete sie an der Recherche und Katalogpublikation der kriegsbedingten Verluste der Kunstsammlung der Akademie der Künste in Berlin sowie als Kuratorin und Archivarin an der Staatlichen Münze Berlin.

Thomas Röske

Dr. phil. Thomas Röske (geboren 1962) ist seit November 2002 Leiter der Sammlung Prinzhorn der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg. Er hat Kunstgeschichte, Musikwissenschaft und Psychologie in Hamburg studiert und 1991 mit einer Arbeit über Hans Prinzhorn promoviert (1995 unter dem Titel Der Arzt als Künstler. Ästhetik und Psychotherapie bei Hans Prinzhorn [1886-1933] als Buch erschienen). Von 1993 bis 1999 war er Wissenschaftlicher Hochschulassistent am Kunstgeschichtlichen Institut der Universität Frankfurt, von 1996 bis 1999 Stellvertretender Sprecher des dort angesiedelten Graduiertenkollegs Psychische Energien bildender Kunst. Daneben hat er immer wieder als freier Ausstellungskurator für verschiedene Institutionen gearbeitet.

Sammlung Prinzhorn

Hans Prinzhorn (1886-1933), Kunsthistoriker und Arzt, baute in den Nachkriegsjahren des Ersten Weltkriegs, von Karl Wilmanns, dem Leiter der Heidelberger Psychiatrischen Klinik, unterstützt, eine einzigartige Sammlung von Werken aus psychiatrischen Anstalten auf. Die Sammlung vereint Zeichnungen, Gemälde, Collagen, Textilien, Skulpturen und eine Fülle unterschiedlicher Texte, die zwischen 1880 und 1920 in psychiatrischen Anstalten vorwiegend des deutschsprachigen Raums entstanden sind. Weitere Informationen finden sie hier.