Reisen

Roman

AfrikAWunderhorn | 320 Seiten, gebundenErscheinungsjahr: 2020 | sofort lieferbar | ISBN: 978-3-88423-636-9 | 25,00 EUR
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ISBN 978-3-88423-637-6

Über dieses Buch

Der Protagonist, ein nigerianisch-amerikanischer Akademiker, zieht mit seiner amerikanischen Frau nach Berlin, als diese dort ein renommiertes Kunststipendium erhält. In Berlin lernt er viele afrikanische Immigranten und Geflüchtete kennen und erfährt so von ihren Fluchterlebnissen. Diese Begegnungen führen bei ihm, der als schwarzer Intellektueller ein privilegiertes und sicheres Leben führt, zu einer tiefen Selbstreflexion.

Er stellt sein bisheriges Leben in Frage und merkt, dass er unlösbar mit den Schicksalen der Migranten verbunden ist und sein Leben nicht länger getrennt von deren alltäglicher Not führen kann. Als er eine junge Frau aus Sambia in die Schweiz begleitet, wo sie die Todesumstände ihres Bruders klären will, steigt er auf der Rückreise nach Berlin ohne Papiere in den falschen Zug und landet in einem Flüchtlingslager am italienischen Mittelmeer …

Habila lässt in seinem Roman ein Mosaik aus den unterschiedlichsten Erfahrungen von Migranten entstehen. Er zeigt damit, dass die Themen Vertreibung und Migration »ewige« Themen bleiben werden, sollten nicht Menschlichkeit und Respekt vor anderen Kulturen unsere Gesellschaften bestimmen.

Ins Buch blättern

Presse

»Es [das Buch] ist voller Wärme, Hoffnung und Solidaritätsgesten unter Geflüchteten. Es sieht sie so nah, dass es wehtut.« Jonathan Fischer, SZ

»Dass Reisen nicht zu einer vorhersehbaren Sammlung von Flüchtlingsschicksalen geraten ist, sondern zu einem Buch, dem bei aller Realitätssättigung etwas Unergründliches bleibt, ein leiser mythischer Widerhall, ist den permanenten Verwandlungen zu verdanken, die Habila seinem Roman unterwirft.« Wiebke Porombka, FAZ

»Reisen ist mithin ein Text, der belegt, welch enorme Kraft und welche Macht Literatur haben kann, wenn sie gut gedacht und gut gemacht ist und auch noch exzellent in Szene gesetzt wird. Einer der besten Romane zum Thema Flucht und Migration.« Ulrich Noller, WDR

»Was Helon Habila im Gegensatz zu journalistischen Berichten schafft: Er zeigt die Vielfältigkeit der Gründe, aus denen sich Menschen auf den Weg machen. Überhaupt zeigt er ihre Vielfalt und die ihrer Biografien. Er verleiht verschiedenen afrikanischen Staaten mit ihren spezifischen politischen Konstellationen höchst individuelle Gesichter, und er sieht Berlin mit fremden, oder vielleicht mit afropolitanen, Augen an.« Insa Wilke, Deutschlandfunk Kultur

»Der Roman macht klar, dass die Grundbefindlichkeit unserer globalisierten Epoche das Migrantendasein ist.« Sigrid Löffler, Radio Bremen

»Nein, es ist kein deprimierendes Buch. Der Roman „Reisen“ zeigt, dass die Menschen eigentlich alle nur Nomaden auf Erden sind – und öffnet den Blick dafür, das Geschenk eines privilegierten Lebens und das Glück, geliebt zu werden, schätzen zu lernen.« SR 2 KulturRadio 

»Helon Habila schildert die Migranten als Wesen einer Zwischenwelt, durchscheinend, stets halb auf dem Sprung. Er hat ihnen zugehört, ihren Traumata und ihren Träumen, er hat die Unsichtbaren für uns sichtbar gemacht.« Uwe Stolzmann, NZZ

»Habila will nicht moralisieren. Sein Roman ist unprätentiös und intelligent, die Sprache klar und ohne Schnörkel.« WOZ

»Ein Berlin-Roman, der als realistische Erzählung beginnt, um sich zu einem Mosaik aus Migrationserfahrungen zu entwickeln. Der Erzähler taucht in das Bewusstsein seiner Figuren ein und schildert Heimatlosigkeit in den unterschiedlichsten Facetten. Literatur ist das Medium, das dieser Erfahrung entgegenwirken kann.« SWR-Bestenliste im Februar 2021

»Ein ergreifender Roman über die Wege von Menschen zwischen Afrika und Europa – der in Berlin beginnt und überhaupt die europäische Perspektive auf Afrika in vielerlei Hinsicht umkehrt. Gekonnt verwebt Helon Habila die unterschiedlichen Einzelschicksale zu einem stimmigen großen Ganzen.« Litprom-Bestenliste Weltempfänger Frühling 2021

»Habila schildert die Schicksale auf berührende, überhaupt nicht melodramatische, sondern sehr lakonische und dadurch umso eindringlichere Art und Weise. Schicksale, die in ihrer Vielschichtigkeit aufzeigen, dass „die Geflüchteten“ bei genauer und empathischer Betrachtung eben nicht die vermeintlich homogene und gesichtslose Masse sind, mit der Politik, Einwanderungsstatistiken und Nachrichtenschlagzeilen versuchen, sie fass-, begreif- und steuerbar zu machen.« Marie-Sophie Adeoso, FR

»Denn Rassismus, auch das lehrt der Roman ganz nebenbei, hat viele Gesichter. Reisen – brillant übersetzt von Susann Urban – ist deshalb ein so aufschlussreicher wie spannender Roman sowohl über die Abgründe der Migration zwischen Afrika und Europa als auch über das noch immer komplexe Verhältnis beider Kontinente. Nicht nur Habilas Protagonist ist, am Ende der Reise angekommen, ein anderer Mensch als zuvor. Auch der Leser, die Leserin werden nach diesem großartigen Roman mit anderen Augen auf die Welt blicken.« Claudia Kramatschek, SWR2 lesenswert

»Mit derartigen Wendungen überrascht Habila immer wieder und unterläuft sämtliche Erwartungen, die man bei einem Buch über Immigranten haben könnte. Sein großes Verdienst ist der genaue Blick, mit dem er uns zwingt, ebenfalls genauer hinzuschauen und zu differenzieren. Und darin, wie er die spannenden einzelnen Episoden geschickt miteinander verwebt, erweist er sich erneut als großer Schriftsteller.« Faust-Kultur

»Nein, es ist kein deprimierendes Buch. Der Roman „Reisen“ zeigt,
dass die Menschen eigentlich alle nur Nomaden auf Erden sind – und
öffnet den Blick dafür, das unverschämte Geschenk eines privilegierten
Lebens und das Glück, geliebt zu werden, schätzen zu lernen.« Mannheimer Morgen

»Immer wieder stellt Habila Fragen nach dem Verhältnis von Afrika und Europa, Europa und Afrika. Und mit großem Geschick macht er das Unbekannte vertraut und umgekehrt. Was kann man von einem Roman mehr verlangen?« The Guardian

Helon Habila

Helon Habila, 1967 in Nigeria, geboren, studierte Literatur und lehrte an der Universität, bevor er nach Lagos ging, um dort als Journalist zu arbeiten.
Für sein erstes literarisches Werk Waiting for an Angel, welches in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde, erhielt er den internationalen Caine Prize for African Writing und 2003 den Commonwealth Writers’ Prize für die Beste Erstveröffentlichung. Measuring Time (2007), Habilas zweiter Roman, erhielt 2008 den Virginia Library Foundation Fiction Award und stand auf der Kandidatenliste für den Hurston/Wright Legacy Award 2008. Die Kurzgeschichte The Hotel Malogo gewann den Emily Belch Prize und wurde für die Anthologie The Best American Nonrequired Reading ausgewählt und veröffentlicht. Habilas dritter Roman Oil on Water (2010) ist der erste, der auf Deutsch erscheint. Er lebt in den USA und unterrichtet Kreatives Schreiben an der George Mason University in Washington, D. C. Von Juli 2013 bis Juli 2014 war Helon Habila als Stipendiat des DAAD im Rahmen des Berliner Künstlerprogramms in Berlin.

Indra Wussow

Indra Wussow, Herausgeberin der Reihe AfrikAWunderhorn, studierte Literaturwissenschaft, lebt in Johannesburg/Südafrika sowie auf Sylt. Sie arbeitet als Autorin, literarische Übersetzerin und Kuratorin für verschiedene internationale Einrichtungen. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt im Dialog zwischen Wissenschaft und Kunst. 2002 gründete sie die Kulturstiftung Sylt Foundation, die interdisziplinäre internationale Kulturprojekte entwickelt und durchführt.

Susann Urban

Susann Urban

Susann Urban arbeitet nach dem Studium der Germanistik, vielen lehrreichen Jahren im Buchhandel und anderswo als Lektorin und Übersetzerin u. a. von John Steinbeck, Nuruddin Farah, Lola Shoneyin, Imraan Coovadia, Nadifa Mohamed und Ishmael Beah.