Brief an Barack Obama

Die unbezähmbare Schönheit der Welt

64 Seiten, gebunden, BroschurErscheinungsjahr: 2011 | sofort lieferbar | ISBN: 978-3-88423-378-8 | 12,00 EUR
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Über dieses Buch

Die unbezähmbare Schönheit der Welt – Brief an Barack Obama
Der Brief, der kurz nach Obamas Erfolg verfaßt wurde, enthält eine detaillierte Analyse von der Stellung der USA in der Welt, insbesondere aber der Impulse, die diese Gesellschaft antreiben und diese Wahl und (kurze) Euphorie möglich machten. Die Globalisierung ist verbunden mit der Angst vor ihren großen Umwälzungen. Wie sieht die Umwälzung aus? Ist es eher ein Zusammenprall der Kulturen, ein Kampf oder mehr eine Begegnung, eine Vermischung, die etwas Überraschendes hervorbringt? In der Person Obama werden die Belastungen der Geschichte durch die Sklaverei und die Ausbeutung der Kolonien überwunden.

Wenn die Mauern fallen
Geschrieben als Kampfschrift gegen die nationalistische Identitätspolitik der Regierung Sarkozy, hat dieser Text in den letzten Monaten auch in Deutschland große Aktualität gewonnen. Denn jüngst verkündete auch der bayerische Ministerpräsident Seehofer eine kämpferische »Integrationspolitik«, und auch von Frau Merkel kommen ähnliche Töne in diesem »Super- Wahljahr«. In dem Text geht es um die Asylpolitik, um die Definition der eigenen Identität zur Abgrenzung gegen fremden Einfluß und Zuwanderungen. Es ist die Angst vor den großen aktuellen Umwälzungen, auf die in Europa scheinbar nur mit Abschottung und Abschreckung reagiert werden kann. Im Widerspruch dazu behauptet der Mainstream »eine Welt«: in der Werbung junge fröhliche Menschen aller Rassen auf einer nicht enden wollenden Party, und das »go beyond borders« in den großen Nachrichtenkonzernen – auch dies bildet einen Teil der heutigen Wirklichkeit ab. Der Text von Glissant und Chamoiseau unterfüttert diesen Widerspruch und seine Überwindung theoretisch, aber vor allem auf der emotional-intuitiven Ebene, indem er einen Wandel in den Vorstellungen der Menschen beschreibt. Denn sind das Aufrechterhalten der Angst, die Abschottung und Europa als Festung überhaupt vernünftig? Schneidet sich Europa nicht vom großen Reichtum der Zukunft ab?

Presse

Als »eine überaus elegante und kühne Verbindung von Poetik und Politik« wurde Édouard Glissants und Patrick Chamoiseaus „Brief an Obama“ am 1. Dezember 2011 in der WochenZeitung (Zürich) besprochen. Besuchen Sie die Webseite WOZ online, um die vollständige Kritik zu lesen.

Karl Wilhelm Macke am 23. November 2011 in seiner großen Besprechung im ›CULTurMAG‹ über Édouard Glissant und Patrick Chamoiseaus Essay »Brief an Obama. Die unbezähmbare Schönheit der Welt«: »Sowohl der Wunderhorn Verlag als auch die Autoren Édouard Glissant und Patrick Chamoiseau verdienen es, gerade in diesen Tagen ganz vorn auf den Verkaufstresen der Buchhandlungen platziert zu werden. (…) Allen, die Techniker des Sicherheitsstaats eingeschlossen, sei die Lektüre dieses Plädoyers für die „Schönheit der Welt“ sehr empfohlen.« Die vollständige Kritik können Sie unter folgendem Link nachlesen: CULTurMAG

»Chamoiseau und Glissant kämpfen mit außergewöhnlicher Kraft und Eleganz gegen »das Schönheitsdefizit«, das die Politik durch ihre Rückzugsstrategien erzeugt hat.« Le Monde

»Ein wunderschönes Buch« France Inter

Patrick Chamoiseau


Patrick Chamoiseau

Patrick Chamoiseau, geboren 1953 auf Martinique, studierte in Frankreich Recht und Sozialwirtschaft und arbeitete zunächst als Sozialarbeiter. Er zählt zu den wichtigsten Schriftstellern der Karibik. In seinen zahlreichen Texten beschäftigt er sich hauptsächlich mit der kreolischen Kultur und seiner Herkunftsinsel Martinique. Für seinen Roman »Texaco« erhielt er 1992 den Prix Goncourt, den wichtigsten Literaturpreis Frankreichs.
Sein Roman Die Spur des Anderen kam 2015 auf die Shortlist des Internationalen Literaturpreis des Haus der Kulturen der Welt.

Édouard Glissant

Édouard Glissant wurde 1928 auf der karibischen Insel Martinique geboren. Mit einem Stipendium der französischen Regierung kam er 1946 nach Paris, um dort Geschichte, Literatur, Ethnologie und Philosophie zu studieren. Bald schon schloss er sich künstlerisch-literarischen Zirkeln an und engagierte sich in antikolonialistischen Bewegungen. 1958 wurde er für seinen Roman La Lézarde mit dem renommierten Prix Renaudot ausgezeichnet. Mit seinen zahlreichen Romanen, Essay-und Lyrikbänden avancierte Glissant zum sprachgewaltigen Chronisten der antillischen Geschichte und zum scharfsichtigen Ethnologen der postkolonialen Welt. Er war der bedeutendste Autor der französischsprachigen Karibik und intellektueller Vordenker einer Poetik und Philosophie der Weltbeziehung und der Vielheit. Sein wichtigstes Thema war der Diskurs über die Kreolisierung der Gesellschaft, mit dem er international im Zentrum intellektueller Diskussionen stand.
Glissant war seit 1993 Ehrenpräsident des Internationalen Schriftstellerparlaments. Seine Werke sind in über zwanzig Sprachen übersetzt. Er lebte in Paris, auf Martinique und in New York, wo er an der Universität unterrichtete. Er starb am 3. Februar 2011 im Alter von 82 Jahren in Paris.

Beate Thill

Beate Thill, geboren 1952 in Baden-Baden, studierte Anglistik und Geographie. Seit 1983 arbeitet sie als literarische Übersetzerin der Sprachen Englisch und Französisch, mit dem Schwerpunkt Literatur aus »dem Süden«, v. a. aus Afrika und der Karibik. Daneben arbeitet sie als Dolmetscherin, verfasst Texte zur Übersetzungstheorie und für den Rundfunk. Sie ist Übersetzerin des kongolesischen Lyrikers Tchicaya U Tam’si, des karibischen Autors Édouard Glissant, des Tunesiers Abdelwahab Meddeb und der Algerierin Assja Djebar. 2014 erhielt sie den Internationalen Literaturpreis vom Haus der Kulturen der Welt in Berlin für ihre Übersetzung des Romans Das Rätsel der Rückkehr von Dany Laferrière.