Übersetzung: Beate Thill

Ma

Roman

Roman | 180 Seiten, gebundenErscheinungsjahr: 2017 | sofort lieferbar | ISBN: 978-3-88423-572-0 | 24,80 EUR
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ISBN 978-3-88423-573-7

Über dieses Buch

Im Zentrum des Romans steht die Mutter, Massiré Dansira, die im Alter von 15 Jahren aus Mali nach Frankreich eingewandert ist und – nach dem Tod ihres Mannes – als Alleinerziehende mit den Widrigkeiten des Lebens und vor allem der von Männern beherrschten Welt ihrer Stammesherkunft zu kämpfen hat. Sie bietet alles auf, was sie einmal in Mali gelernt hat, um aus ihren Kindern anständige und aufrechte Menschen zu machen: auf Bambara »danbé«: Würde, Charakterstärke, Respekt vor Traditionen, Kampfgeist. Die Tochter und Ich-Erzählerin lebt ihrerseits im ständigen Kampf mit ihrer Mutter. Sie wächst in Paris als modernes Mädchen auf und muss den Widerspruch zwischen den traditionellen Werten und Anforderungen der familiären Herkunft und denen der französischen Gesellschaft bewältigen. Als Jugendliche hält sie die Maximen aus Afrika für völlig fehl am Platze. Aus ihrem Kampf macht sie eine Profession: sie wird eine erfolgreiche Boxerin. Der Roman vermittelt einen Einblick in das Schicksal von Migrantinnen aus Afrika, die sich in Europa durchschlagen, den alltäglichen Vorurteilen und rassistischen Überheblichkeiten, mit denen sie konfrontiert sind, und wie sie sich gleichzeitig gegen die starren Traditionen der eigenen Herkunft wehren. Ma ist die Geschichte einer mutigen Frau, die Liebeserklärung einer Tochter an ihre Mutter, die sie bei allem pubertären Widerstand für ihre Würde, Aufrichtigkeit und menschliche Stärke bewundert.

Presse

Aya Cissoko auf dem blauen Sofa im Gespräch mit Matthias Hügle
Frankfurter Buchmesse, Sonntag, 15.10.2017
Zur Videoaufzeichnung auf ZDF.de

»„Ma“ hätte ein trauriges, wütendes Buch werden können. Aber der Sound ist versöhnlich, menschenfreundlich, von einer Autorin, die das Durchsetzungsvermögen und die Beharrlichkeit ihrer Mutter geerbt zu haben scheint.« taz, Holger Heimann

»Den Lebensweg Massiré Dansiras zu verfolgen, d.h. die
Entwicklung einer im Verborgenen lebenden Feministin
zu analysieren.« Libération

»Die Einblicke, die man als Leser in die ach so fremde Kultur Malis erhält, sind so einmalig, dass sich sofortiges Verständnis für die eine oder andere beschriebene Situation einstellt. Das fremde Mali ist von jetzt an Geschichte, die Wurzeln des Landes können nie mehr verleugnet werden. Dank Aya Cissoko.« aus-erlesen

»Aya Cissoko, 38, hat einen autobiografischen Roman geschrieben, der unerhört nah an der Alltagswirklichkeit von Migranten im heutigen Frankreich spielt. Eine Welt aus Vorurteilen, täglichem Rassismus und scheinbarer Chancenlosigkeit.« ZDF aspekte

»Von der Tochter einer alleinerziehenden Migrantin aus Mali zur Boxweltmeisterin, Politikwissenschaftlerin und zur Schriftstellerin – das ist der beeindruckende Lebensweg Aya Cissokos, die dem Einwanderungsland Frankreich einen Spiegel vorhält, und zeigt, was sich hinter den unscheinbaren Fassaden dunkelhäutiger Frauen für Kulturkämpfe abspielen. Diese schreibend auszufechten, ist Aya Cissoko mit ihrem neuen Roman „Ma“ ausgezogen.« Kristina Tencic AVIVA online magazin für frauen

»Aya Cissoko widmet ihren autobiographischen Roman afrikanischen Frauen in den berüchtigten Banlieues in Frankreich, die mit Selbstbewusstsein und harter Arbeit sich und ihren Kindern ein eigenbestimmtes Leben erkämpfen. In klaren treffsicheren Bildern zeigt ihr Buch, wie Wut und erlebte Ungerechtigkeit in Hoffnung und politische Verantwortung münden können.«
Buchhandlung WortReich in Heidelberg

»Herausragend am autobiographischen Roman „Ma“ der Autorin Aya Cissoko ist der Effekt, der beim Lesen entsteht, wenn fast jede dritte Textzeile durch Sätze aus der malischen Sprache „Bambara“ unterbrochen wird.« Riccarda Gleich Faust-Kultur

»Dieser hochaktuelle Entwicklungsroman handelt von Konflikten zwischen Mutter und Tochter, zwischen den Geschlechtern, Generationen und Kulturen.« Süddeutsche Zeitung Cornelius Wüllenkemper

Aya Cissoko schlägt viele Funken aus ihren beiden großen Themen zwischen „Mutter-Tochter“ und „Spagat zwischen Afrika und Europa“ – ihr Roman leistet einen bemerkenswerten Beitrag zu beiden Sujets. SWR2, Gaby Mayr

Ins Buch blättern:

Aya Cissoko

Aya Cissoko

Aya Cissoko wurde 1978 in Frankreich geboren. Ihre Eltern kamen Anfang der 1970er Jahre aus Mali nach Frankreich. 1986 kommen ihr Vater und ihre Schwester bei einem Brandanschlag in Paris ums Leben. Sie entdeckt das Boxen für sich als Rückzugsort und wird 2006 Amateur-Boxweltmeisterin. Ein Bruch der Wirbelsäule beendet 2010 ihre Boxkarriere. 2011 veröffentlicht sie (zusammen mit Marie Desplechin) ihr erstes Buch, »danbé«, das unter dem Titel Wohin ich gehe verfilmt wurde. Sie studiert Politikwissenschaften am Institut d’études politiques in Paris. 2016 erschien ihr zweites Buch n’ba, das nun in deutscher Übersetzung vorliegt. Sie lebt in Paris.

Beate Thill

Beate Thill, geboren 1952 in Baden-Baden, studierte Anglistik und Geographie. Seit 1983 arbeitet sie als literarische Übersetzerin der Sprachen Englisch und Französisch, mit dem Schwerpunkt Literatur aus »dem Süden«, v. a. aus Afrika und der Karibik. Daneben arbeitet sie als Dolmetscherin, verfasst Texte zur Übersetzungstheorie und für den Rundfunk. Sie ist Übersetzerin des kongolesischen Lyrikers Tchicaya U Tam’si, des karibischen Autors Édouard Glissant, des Tunesiers Abdelwahab Meddeb und der Algerierin Assja Djebar. 2014 erhielt sie den Internationalen Literaturpreis vom Haus der Kulturen der Welt in Berlin für ihre Übersetzung des Romans Das Rätsel der Rückkehr von Dany Laferrière.