2021

  1. Chamoiseau zur »Welt nach Covid«

    Eine Wortmeldung aus der unruhigen Karibik: Seit einigen Wochen kommt es in den Überseedepartements Frankreichs, zuletzt vor allem in Guadeloupe und Martinique, zu nächtlichen Ausschreitungen. Immer lauter wird der Ruf nach der Unabhängigkeit von Frankreich, aber wenn ein französischer Politiker darüber diskutieren will, sind die Meinungen doch sehr geteilt und es ist von »lâchisme« – Loswerdenwollen – die Rede (LM 30.11.). Hierzu einige Äußerungen von dem wichtigsten zeitgenössischen Autor auf Martinique, Patrick Chamoiseau. Sie sind einem Interview mit der Zeitschrift Créola entnommen.

  2. Laferrière auf Litprom-Bestenliste

    Dany Laferrière steht mit Granate oder Granatapfel, was hat der Schwarze in der Hand? auf der Litprom-Bestenliste Weltempfänger Winter 2021!
    »Das Buch strahlt heute noch durch seinen frechen Witz, die Bekenntniswut und Selbstironie eines schwarzen Autors und seinen unverfrorenen Beobachtungen bei einer Reise durch die USA.« Ruthard Stäblein

  3. Buchpremiere »Kontinentaldrift. Das Schwarze Europa«

    Morgen Abend, am 4.11. um 20 Uhr, findet im Deutschen Theater Berlin die Buchpremiere von Kontinentaldrift. Das Schwarze Europa statt. Nähere Infos zur Veranstaltung finden Sie hier.

  4. »Kontinentaldrift«

    Kontinentaldrift – die langsame Bewegung der Kontinente, ihre Aufspaltung und Vereinigung steht sinnbildlich für die neue literarische Reihe, die in Zusammenarbeit mit dem Haus für Poesie bei Wunderhorn erscheint. Sie widmet sich der Poesie von Dichter*innen, deren Herkunft nicht europäisch ist, die jedoch längst ihr Zuhause in Europa gefunden haben. Gesellschaftliche Umbrüche, postkoloniale Bewegungen, Verfolgung oder Krieg haben die Autor*innen oder ihre Vorfahren zum Auswandern bewegt. Die Lyrikanthologien dieser Reihe stellen den Vielklang von Stilen, Perspektiven und kulturellen sowie sprachlichen Einflüssen vor, der zu einem Teil der Literatur Europas geworden ist.

    Die ersten beiden Bände in dieser Reihe: Kontinentaldrift. Das Schwarze Europa, hrsg. von Fiston Mwanza Mujila und Kontinentaldrift. Das Persische Europa, hrsg. von Daniela Danz und Ali Abdollahi

  5. »Die Hochsee der Ilse Aichinger«

    Mit Die Hochsee der Ilse Aichinger. Ein unglaubwürdiger Reiseführer zum 100. Geburtstag, herausgegeben von Uljana Wolf und Marie Luise Knott, ist eine ganz besondere Zwiesprache erschienen: 10 Dichter halten Zwiesprache mit Gegenständen aus Aichingers Nachlass.
    Die gleichnamige Ausstellung wird am 29.10. im LCB eröffnet und kann bis zum 12.02. besucht werden. Am 2.11. findet außerdem ein Zwiesprachen-Spezial im Münchner Lyrik Kabinett statt.

  6. Wunderhorn auf der Buchmesse

    Unsere Autoren Bela Chekurishvili und Dany Laferrière sind auf der Frankfurter Buchmesse und stellen ihre aktuellen Bücher Das Kettenkarussell bzw. Granate oder Granatapfel, was hat der Schwarze in der Hand? vor (Termine auf den jeweiligen Buchseiten).
    Unseren Verlag finden Sie in Halle 3.1 am Stand A135 – wir freuen uns auf Ihren Besuch!

  7. Édouard Glissant »Philosophie der Weltbeziehung«

    Der Dichter und Philosoph Édouard Glissant (1928–2011) wurde spätestens nach Veröffentlichung seines Buchs Zersplitterte Welten zu einem der führenden Theoretiker der globalisierten Welt. Ebenso bahnbrechend sind seine Gedanken zur Weltbeziehung, die als übergreifende Kategorie sein gesamtes Werk begleiten. In dem nun erstmals auf Deutsch aufgelegten Text Philosophie der Weltbeziehung führt der Vordenker postkolonialer Identität sie zusammen.

  8. Dany Laferrière »Granate oder Granatapfel«

    Dany Laferrière, der gern mit Stereotypen und Klischees spielt, taucht in seinem Roman Granate oder Granatapfel, was hat der Schwarze in der Hand? in die Tabus und Rassenfantasien Nordamerikas ein, durchleuchtet die amerikanische Gesellschaft in all ihren Kontrasten, von den ärmsten Ghettos zu den wohlhabenden Gegenden. Ein ungemein hellsichtiges, vollständiges, auch die heutigen Verhältnisse kennzeichnendes Panorama.

  9. Norbert Lange »Unter Orangen«

    Die Orange ist die lauteste unter den Früchten. Als Signalfarbe leuchtet sie in weite Ferne, setzt ihr Licht als Zeichen von Enthusiasmus, Diesseitigkeit. Als Farbe der holländischen Kicker wie der tanzenden Bagwan-Jünger*innen ist sie notorisch mit ihrem ausgestellten Optimismus.
    Der mythische Sänger Orpheus & andere – Orangen? In 3 Kapiteln und 3 Variationen des Orpheus-Mythos stellt Norbert Lange sich in seinem neuen Gedichtband wagemutig der Frage nach dem lyrischen Subjekt.

  10. Ré Soupault – »Es war höchste Zeit …«

    Die Begleitschrift zur gleichnamigen Ausstellung Ré Soupault – »Es war höchste Zeit …«. Eine Avantgardekünstlerin in Basel 1948 bis 1958 beleuchtet Soupaults Anfänge als Übersetzerin und Radioautorin ebenso wie ihre abenteuerlichen Reisen auf dem Vélosolex oder ihre Freundschaft zu Karl Jaspers. Deutlich wird, dass Ré Soupault in Basel schwierige, aber für ihren weiteren Weg entscheidende Jahre verbrachte.

  11. Laferrière auf der Hotlist

    Dany Laferrière ist mit »Ich bin ein japanischer Schriftsteller« Kandidat für die diesjährige Hotlist! Stimmen Sie bis zum 20. August hier ab, damit sein Roman auf die Liste der zehn Hotlist-Bücher gelangt.

  12. »Apollo 18«

    Apollo 18 war ursprünglich eine lange Nacht, die anlässlich Apollinaires 100. Todestag 2018 stattfand, eine Gemeinschaftsaktion von TOLEDO, dem Institut Français Deutschland und dem Literarischen Colloquium Berlin. Zahlreiche Autor*innen waren eingeladen, gemeinsam in den Apollinaire-Kosmos einzutauchen und eigene poetische Sonden auszusenden, die Apollinaire ganz ins Licht der Gegenwart rücken sollten – in Form von Gesprächen, Vorträgen, Performances und einem kollektiven Übersetzungslabor.
    Die Ergebnisse dieser Expeditionen finden sich nun im vorliegenden Band gebündelt.

  13. »Kettenkarussell«

    Die neuen Gedichte von Bela Chekurishvili haben ihre Ankerpunkte in der Kindheit. Ihre Lyrik holt die Ferne heran, mit den uralten Mitteln der Poesie. Die rhythmische Beschwörung getrockneter Sauerkirschen und roter Chilischoten legt uns ihren Geschmack auf die Zunge. Aber ihre Gedichte stellen auch kritische Fragen an Geschichte und Gegenwart eines Landes, in dem die Kriegserfahrung noch nicht lange zurückliegt. Wer sie liest, der ist im Großen Kaukasus, im Weinland Kakhetien, in der Hauptstadt Tbilisi, am Schwarzen Meer.

  14. »Rabenbetrachtungen«

    Mit der Reihe Rabenbetrachtungen. Notizen aus dem Otto Ubbelohde-Haus stellt der Verein Zwei Raben: Literatur in Oberhessen Stimmen der deutschen Gegenwartsliteratur vor, die »Writing in Nature« für jeweils drei Monate erleben und dabei literarisch der Verbindung von Natur und Kunst nachgehen. In dieser ersten Ausgabe der Rabenbetrachtungen finden sich Texte von Marion Poschmann, Christoph Peters, Marcus Braun und Thomas Hettche.

  15. »Tiefenlager«

    Annette Hugs neuer Roman Tiefenlager handelt von einer bedrohlichen Materie: dem Atommüll – und seiner Lagerung sowie der schwierigen Aufgabe, Wissen über 30 Generationen sicher weiterzutragen.
    Fünf Menschen aus verschiedenen Nationen gründen ein Endlagerkloster und entwickeln Methoden, um das Wissen über die Gefahren des Atommülls verlässlich zu dokumentieren und von Generation zu Generation weiterzugeben. Die Vision: Kein Mensch soll durch die Strahlung eines Endlagers für nukleare Abfälle getötet werden.

  16. »betrunkene wälder«

    Der neue Gedichtband von Arne Rautenberg ist da! In betrunkene wälder finden sich wie im Rausch geschriebene Gedichte. Während die domestizierte Natur sich zu wehren beginnt, wird die von ihren spirituellen Wurzeln abgeschnittene Menschheit ihrem stetig näherkommenden Verfall gewahr. Bilder finden sich ein: durch unsere Kulturlandschaft irrende Wölfe, zischende Schwerter in Kursosawa-Filmen, Schneeflocken, die in Blutlachen fallen, der versteigerte Revolver van Goghs.

  17. Lotte Eisner

    In der arte-Mediathek findet sich eine neue Doku über die scharfsichtige Filmkritikerin Lotte H. Eisner, deren Geburtstag sich am 5. März zum 125. Mal jährt. Online ist der Film noch bis zum 25. März zu sehen.
    Im Wunderhorn Verlag sind die Memoiren von Lotte Eisner erschienen. Lotte H. Eisner, Martje Grohmann: »Ich hatte einst ein schönes Vaterland«

  18. SWR-Bestenliste und Litprom-Bestenliste

    Helon Habilas Reisen steht auf Platz 1 der Litprom-Bestenliste Weltempfänger Frühjahr 2021 und auf Platz 3 der SWR-Bestenliste im Februar!
    Hier diskutieren die SWR-Literaturkritikerinnen Julia Schröder, Kirsten Voigt und Insa Wilke mit Carsten Otte über Reisen von Helon Habila.