Anja Kampmann

geboren 1983 in Hamburg, studierte an der Universität Hamburg und am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig; sie lebt als freie Autorin und Übersetzerin in Berlin. Zu ihren Veröffentlichungen zählen die Lyrikbände Proben von Stein und Licht (Edition Lyrik Kabinett bei Hanser, 2016) und Der Hund ist immer hungrig (2021) sowie der Roman Wie hoch die Wasser steigen (2018). Für ihr Werk wurde sie vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Rainer-Malkowski-Preis und dem Günter Kunert Literaturpreis für Lyrik. 

Matthijs de Ridder

ist der Autor eines ideenreichen Oeuvres an der Schnittstelle von Literatur und Geschichte. Rebelse ritmes (»Rebellische Rhythmen«, 2012) und De eeuw van Charlie Chaplin (»Das Jahrhundert des Charlie Chaplin«, 2017) sind schwungvolle Kulturgeschichten des 20. Jahrhunderts. Mit Paul van Ostaijen. De dichter die de wereld wilde veranderen (»Paul van Ostaijen. Der Dichter, der die Welt verändern wollte«, 2023) schrieb er die erste umfassende Biografie über diese Ikone der flämischen Literatur.

Paul van Ostaijen

war ein radikaler Künstler, Dichter und Groteskenschreiber. 1896 in Antwerpen geboren, wurde er zum überzeugten Aktivisten für die Emanzipation des flämischen Volkes. Hierdurch zur Flucht nach Berlin gezwungen, lernte er dort Vertreter von Dadaismus und Expressionismus kennen, die sein eigenwilliges Werk beeinflussten. Schließlich kehrte er nach Belgien zurück, eröffnete eine Kunstgalerie und starb 1928 viel zu früh an einem Tuberkulose-Leiden. Wunderhorn bietet mit drei Titeln einen umfassenden Überblick über das Werk dieses fast vergessenen Dichters. 

Lara Rüter

wurde 1990 in Hannover geboren. Sie studierte Kulturwissenschaften in Hildesheim und Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Sie war Preisträgerin für Lyrik beim 26. Open Mike. 2020 erhielt sie den Caroline-Schlegel-Förderpreis für Essayistik, 2021 den Wolfgang-Weihrauch Förderpreis beim Literarischen März. Sie lebt in Leipzig. amoretten in netzen ist ihre erste eigenständige Buchpublikation.

Vilma Link-Kämpf

Vilma Link-Kämpf (†2022), Autorin und ab 1981 auch Redakteurin und Lektorin bei Anabas. Werke (Auswahl): Vorzimmer, Reinbek 1979 und 2017 als rowohlt repertoir; Der blaue Morgen draußen, Gießen 1983; Schrittmacher, Frankfurt a.M. 2008; Seitenwechsel, Lich 2021. Herausgeberin, Redakteurin und Autorin des Lehrerinnen- & Lehrerkalenders von 1981 bis 2011.

Günter Kämpf

Günter Kämpf, Gründer und Verleger des Anabas Verlags von 1966 bis 2010, hat in dieser Zeit an die 400 Werke ediert, neben literarischen auch solche zu Kunst- und Kulturgeschichte, Alltagskultur und Design. Er lebt heute in Lich (Kreis Gießen).

Der Nister

Der Jiddisch-russische Schriftsteller Pinchas Kahanovitsch, bekannt unter seinem Pseudonym Der Nister (Jiddisch: Der Verborgene), wurde 1884 in Berditschew (Ukraine) geboren. 1907 veröffentlichte er sein erstes literarisches Werk, arbeitete in Moskau und verbrachte Teile seines unsteten Lebens Mitte der 1920er Jahre auch in Berlin und Hamburg. Im Rahmen der stalinistischen Verhaftungswellen gegen jiddische Schriftsteller ab Mitte der 1930er Jahre war Der Nister einer der letzten, der 1949 von der Geheimpolizei in den Gulag verbracht wurde, wo er 1950 starb. Bis dahin konnte er zwei Sammlungen Erzählungen (Gedacht und Fun mayne Giter) und einen Familienroman (Die Brüder Maschber) veröffentlichen. Außerdem erschienen Geschichten für Kinder (illustriert von Marc Chagall), Gedichte und Berichte, auch zum Holocaust.

Federico García Lorca

geboren 1898 in Fuente Vaqueros, Provinz Granada, gestorben 1936 Víznar nahe Granada, gilt als einer der bedeutendsten Autoren, die Spanien im 20. Jahrhundert hervorgebracht hat. Er hat nicht nur als Lyriker und Dramatiker bis heute großen Einfluss, sondern hat sich darüber hinaus auch als Musiker, Zeichner und Vortagsredner einen Namen gemacht. Kurz nach Beginn des Spanischen Bürgerkriegs wurde er von den Franquisten ermordet.

C. A. Davids

C. A. Davids, geboren 1971 in Südafrika, arbeitet als Schriftstellerin und Kulturschaffende. Ihr zweiter Roman, How to be a Revolutionary, erschien 2022. Ihr Debütroman, The Blacks of Cape Town, wurde 2013  veröffentlicht. C. A. studierte Kreatives Schreiben, Wirtschaftswissenschaften und Marketing an der Universität Kapstadt. Sie lebt in Kapstadt, Südafrika, war aber auch schon in Shanghai, China, New Jersey in den USA und Basel in der Schweiz zu Hause. 

Yirgalem Fisseha Mebrahtu

Yirgalem Fisseha Mebrahtu, geboren 1981 in Adi-Keh/Eritrea, lebt heute in München. Von Dezember 2018 bis November 2021 war sie Stipendiatin des Writers in Exile-Programms. 2018 wurde sie als eine von fünf Schriftstellerinnen und Aktivistinnen vom PEN International ausgezeichnet. 2019 erhielt sie den Preis für Meinungsfreiheit des PEN Eritrea. 2020 und 2021 kam sie auf die Shortlist des Disturbing the Peace Award. 

Chuah Guat Eng

Chuah Guat Eng, geboren 1943 in Rembau, Negeri Sembilan, Malaysia, studierte in den 60er-Jahren englische Literatur an der Universität Malaya in Kuala Lumpur und in den 70er-Jahren deutsche Literatur an der Ludwig-Maximilian-Universität München. Sie war lange Jahre Unternehmensberaterin und promovierte 2008 an der Nationalen Universität Malaysia. Echoes of Silence (1994) ist ihr erster Roman, und der erste von einer malaysischen Autorin auf Englisch geschriebene Roman nach der Unabhängigkeit. Ihr zweiter Roman Days of Change (2010) stand auf der Longlist des Internationalen Dublin Literary Award.

Nancy Hünger

Nancy Hünger, geboren 1981, studierte Freie Kunst an der Bauhaus-Universität Weimar und lebt als freie Schriftstellerin in Gotha. Sie erhielt u. a. das Hermann-Lenz-Stipendium, das Dürener Förderstipendium Lyrik und das Thüringer Literaturstipendium Harald Gerlach. Zuletzt erschien von ihr der Gedichtband 4 Uhr kommt der Hund. Ein unglückliches Sprechen (2020).

Bärbel Reetz

Bärbel Reetz, geboren 1942, lebt in Berlin. Ihre Auseinandersetzung mit Leben und Werk von Emmy Ball-Hennings und Hugo Ball seit 1997 führte zur Biografie Emmy Ball-Hennings – Leben im Vielleicht (2001) und zur Herausgabe und Kommentierung des Schriftwechsels mit Hermann Hesse (2003). Es folgten die Doppelbiografie des Paares Das Paradies war für uns (2015) und das Stück Ballspiele (2016). Neben Kurzgeschichten, Erzählungen und Romanen legte sie mit Hesses Frauen (2012) die erste Biografie der Ehefrauen Hermann Hesses und 2021 mit Berlin, Marienstraße 23 die Geschichte eines Hauses vor. Ihre Bücher wurden mehrfach übersetzt und mit Preisen ausgezeichnet u. a. mit dem der Internationalen Hermann-Hesse-Gesellschaft.

Tamara Štajner

Tamara Štajner wurde 1987 in Novo mesto, Slowenien, geboren. Sie schloss ihr Master-Studium im Konzertfach Viola an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien ab. Derzeit promoviert sie im Fach Musiktheorie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 2020 wurde sie in die Junge Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz aufgenommen, 2022 folgte die Aufnahme in die Gutenberg Akademie. 2022 erschien mit Schlupflöcher ihr erster Gedichtband, Raupenfell ist ihr erster Roman. Sie lebt in Wien und im Rhein-Main-Gebiet.

Felicitas Hoppe

geboren 1960 ist freie Schriftstellerin und Verfassung zahlreicher Romane, Erzählungen, Essays und Kinderbücher. Trägerin des Georg Büchner Preises und des Großen Preises des Literaturfonds. Zuletzt erschienen: Prawda. Eine amerikanische Reise. Sie lebt in Berlin und Leuk (Schweiz).

Max Czollek

Max Czollek, 1987 in Berlin geboren, war Initiator und Kurator des Lyrikprojekts »Babelsprech« der jungen deutschsprachigen Lyrikszene (2013–15; 2016–18 »Babelsprech.International«). Mit Sasha Marianna Salzmann kuratierte er 2016 den »Desintegrationskongress« zu zeitgenössischen jüdischen Positionen und 2017 die »Radikalen Jüdischen Kulturtage« am Maxim Gorki Theater Berlin. Neben den Lyrikbänden Druckkammern, Jubeljahre und Grenzwerte veröffentlichte er die Streitschrift Desintegriert euch! und Gegenwartsbewältigung.

Angela Bubba

Angela Bubba (geb. 1989 in Catanzaro) hat mit ihrem ersten Roman »La casa« (Das Haus, Elliot 2009) die dritte Edition des Preises What’s Up Giovani Talenti gewonnen und war in der Shortlist vom Premio Strega, Premio Flaiano, Premio John Fante und Premio Berto. Ihr erstes essayistisches Werk, »Elsa Morante Madre e fanciullo« (Elsa Morante Mutter und Kind, Carabba 2016) gewann den Premio Elsa Morante. Ihre Texte sind auf den Online-Plattformen Nazione Indiana und Nuovi Argomenti erschienen. Im Verlag Bompiani hat sie »MaliNati« (2012), »Via degli Angeli« (2016, zusammen mit Giorgio Ghiotti), und »Preghiera d’acciaio« (2017) veröffentlicht.

Jean-Marie Gustave Le Clézio

Jean-Marie Gustave Le Clézio, geboren 1940 in Nizza, studierte Literaturwissenschaft. Die Wurzeln seine Familie reichen in die Bretagne, wie auch zur französischen Kolonie Mauritius. Le Clézio lehrte unter anderem an den Universitäten Bangkok, Mexiko City, Boston, Austin und Albuquerque. Er hat über dreißig Bücher veröffentlicht – zumeist Romane, Erzählungen und Essaybände. 2008 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur zugesprochen. In der Begründung hieß es, dass Le Clézio ein Autor »neuer Aufbrüche, poetischer Abenteuer und sinnlicher Ekstase und ein Erforscher der Menschlichkeit jenseits und diesseits der herrschenden Zivilisation« sei.

Werner Laubscher

Werner Laubscher ist 1927 in Kaiserslautern geboren. Er lebt als Schriftsteller, Maler und Komponist in Kandel und in Stein. Lyrik, Prosa, Lautkompositionen, experimentelle Texte.

Sabine Küchler

Sabine Küchler wurde 1965 in Bremen geboren. Seit 1993 Redakteurin beim Deutschlandfunk in Köln. Veröffentlicht Lyrik, Prosa und Hörspiele. Veröffentlichte 1990 den Gedichtband »Ich erklär es mir so«, 1993 die Erzählungen »In meinem letzten Leben war ich die Callas«. Zuletzt erschien der Gedichtband »Unter Wolken« und 2008 die Übersetzung von Alison Bechdel: »Fun Home. Eine Familie von Gezeichneten« (zusammen mit Denis Scheck).

Márton Kalász

Márton Kalász wurde 1934 in Somberek/Südungarn geboren. Er arbeitete als Rundfunkreporter, Redakteur und Verlagsleiter. Von 1991 bis 1994 lebte Márton Kalász als Leiter des Ungarischen Kulturinstituts in Stuttgart. Heute ist er Dozent für Germanistik an der Budapester Protestantischen Universität und Vorsitzender des Ungarischen Schriftstellerverbands. Er hat vierzehn Lyrikbände, zwei Romane, mehrere Prosasammlungen, Kinder- und Jugendbücher sowie Übersetzungen ins Ungarische veröffentlicht.

Terje Johanssen

Terje Johanssen wurde 1942 auf den Lofoten geboren und lebt seit vielen Jahren in einer Bauernlandschaft nördlich von Oslo. Er veröffentlichte zahlreiche Gedicht- und Prosabände sowie Anthologien. Er übersetzte u. a. Cesar Vallejo, Pablo Neruda und Philippe Jaccottet ins Norwegische.

Manfred Hammes


Manfred Hammes

Manfred Hammes, Journalist und Sachbuchautor – mit Büchern über Hexenprozesse und Amazonen für S. Fischer und vielen anderen Veröffentlichungen – lebt in Südfrankreich und Baden.

Emil Julius Gumbel

Emil Julius Gumbel (1891 – 1966) war radikaler Pazifist und ab 1930 außerordentlicher Professor für mathematische Statistik an der Universität Heidelberg. Schon im Sommer 1932 wurde ihm die Lehrberechtigung entzogen. Nach der Machtübernahme durch die Nazis ging er 1933 ins französische Exil. Nach einer abenteuerlichen Flucht entkam er 1940 ein zweites Mal den Nazis – nun in die USA. Dort machte er sich einen Namen als Spezialist für die statistische Vorhersage von Naturereignissen – etwa zur Berechnung von Deich- und Stauwehrhöhen. In den frühen sechziger Jahren registrierte er bei Gastvorlesungen in Deutschland mit Enttäuschung, dass er in der Bundesrepublik nur mehr als amerikanischer Statistiker gefragt, als deutscher Antifaschist und Pazifist hingegen vollkommen vergessen war.

Barbara Honigmann

Barbara Honigmann wurde 1949 in Ostberlin geboren, wohin ihre Eltern aus dem Exil zurückgekehrt waren. Dramaturgin und Regisseurin; Autorin von Bühnenstücken, Malerin. 1986 erscheint ihr erster Prosaband »Roman von einem Kinde«.

Édouard Glissant

Édouard Glissant wurde 1928 auf der karibischen Insel Martinique geboren. Mit einem Stipendium der französischen Regierung kam er 1946 nach Paris, um dort Geschichte, Literatur, Ethnologie und Philosophie zu studieren. Bald schon schloss er sich künstlerisch-literarischen Zirkeln an und engagierte sich in antikolonialistischen Bewegungen. 1958 wurde er für seinen Roman La Lézarde mit dem renommierten Prix Renaudot ausgezeichnet. Mit seinen zahlreichen Romanen, Essay-und Lyrikbänden avancierte Glissant zum sprachgewaltigen Chronisten der antillischen Geschichte und zum scharfsichtigen Ethnologen der postkolonialen Welt. Er war der bedeutendste Autor der französischsprachigen Karibik und intellektueller Vordenker einer Poetik und Philosophie der Weltbeziehung und der Vielheit. Sein wichtigstes Thema war der Diskurs über die Kreolisierung der Gesellschaft, mit dem er international im Zentrum intellektueller Diskussionen stand.
Glissant war seit 1993 Ehrenpräsident des Internationalen Schriftstellerparlaments. Seine Werke sind in über zwanzig Sprachen übersetzt. Er lebte in Paris, auf Martinique und in New York, wo er an der Universität unterrichtete. Er starb am 3. Februar 2011 im Alter von 82 Jahren in Paris.

Norbert Giovannini

Dr. Norbert Giovannini, Jg. 1948, Fachleiter am Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung in Mannheim, Grund- und Hauptschullehrer; Forschungen zur Universitätsgeschichte und jüdischen Geschichte der Stadt Heidelberg. Mitherausgeber von „Jüdisches Leben in Heidelberg“ (1992) und „Erinnertes Leben“ (1998). Dozent am Institut für deutsche Sprache und Literatur an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg.

Peter Kurzeck

Peter Kurzeck wurde 1943 in Böhmen geboren, aufgewachsen als Flüchtlingskind in Staufenberg im Kreis Gießen. Er lebt in Uzès, Südfrankreich und in Frankfurt am Main. Er wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet, darunter dem Alfred-Döblin-Preis 1991, dem Hans-Erich-Nossack-Preis 2000 und dem Georg-Christoph-Lichtenberg-Preis 2008.

Frank Moraw

Dr. Frank Moraw, im Jahr 2011 gestorben, war Gymnasiallehrer i.R.; Forschungen zur jüdischen Geschichte Heidelbergs, u.a. Mitherausgeber von „Erinnern, Bewahren, Gedenken“ (2011), „Erinnertes Leben“ (1998) und „Oppenheimer — Eine Heidelberger Familie vor dem Holocaust“ (1998).

Jan Koneffke

Jan Koneffke
Foto: © Ingo Wilhelm

Jan Koneffke, geboren 1960 in Darmstadt, studierte Philosophie und Germanistik. 1995 ging er mit einem Villa-Massimo-Stipendium nach Rom, wo er anschließend sieben weitere Jahre verbrachte. Heute lebt er als Schriftsteller, Publizist und Übersetzer in Gießen, Wien und Bukarest. Jan Koneffke wurde mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet. So erhielt er u. a. 2016 für seinen Roman Ein Sonntagskind den Uwe-Johnson-Preis sowie 2022 den Robert Gernhardt Preis.

Uwe Kolbe

Uwe Kolbe, geboren 1957 in Berlin(Ost), ist Lyriker und Leiter des Studio Literatur und Theater der Universität Tübingen. Gedichtbände: »Hineingeboren« (1980), »Bornholm II« (1985), »Vineta« (1998), sowie »Die Farben des Wassers« (2001) (alle bei Suhrkamp). Essays u.a. in »Die Situation« (Wallstein 1994) sowie »Renegatentermine« (Suhrkamp 1998). Er übersetzte Theaterstücke von Lorca. 1987 erhielt er den Hölderlin-Preis. Bei uns bisher erschienen: »Südpfalz oder Das Allergrößte« in der Anthologie »An die sieben Himmel« (2002)

Kurt Hiller

Kurt Hiller wurde 1885 in Berlin geboren. Er war Mitinitiator des Expressionismus, Lyriker, Jurist und einer der Väter des „Aktivismus“. Von 1916-24 Herausgeber der „Jahrbücher für geistige Politik“, „Das Ziel“. 1917 Gründung des „Bundes zum Ziel“. Im November 1918 Vorsitzender des „Politischen Rats geistiger Arbeiter“ in Berlin. 1920 in den Vorstand der „Deutschen Friedensgesellschaft“ gewählt. Sprecher der 1926 von ihm mitbegründeten „Gruppe Revolutionärer Pazifisten“. Hiller wird im März 1933 verhaftet. 1934 flieht er nach Prag, schließlich nach London. 1955, nach 21 Jahren Exil, Rückkehr nach Deutschland. 1972 stirbt er, 87 Jahre alt, in Hamburg.

Herbert Heckmann

Herbert Heckmann wurde 1930 in Frankfurt am Main geboren. 1959 war er Wissenschaftlicher Assistent am Germanistischen Seminar der Universität Heidelberg. Er erhielt 1963 für seinen Roman Benjamin und seine Väter den Bremer Literaturpreis. Er war als Freier Mitarbeiter beim Hessischen Rundfunk tätig, bis er eine Professur an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach erhielt. Von 1963 bis 1979 war er Mitherausgeber der Neuen Rundschau, von 1984 bis 1996 Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Er schrieb nun Kinderbücher und Essays, Reden und Laudationes und Rezensionen. 1999 starb Heckmann in seiner Geburtsstadt Frankfurt am Main.

Rolf Haufs

Rolf Haufs, geboren 1935 in Düsseldorf, lebte seit 1960 in Berlin. Er arbeitete zunächst als Exportkaufmann, seit 1972 als Literaturredakteur beim Rundfunk, sowie als freier Lyriker, Roman- und Kinderbuch-Autor. Zuletzt erschienen »Aufgehobene Briefe« (Gedichte, 2001) und »Ebene der Fluß« (Gedichte, 2002). Rolf Haufs erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, u.a. 1990 den Friedrich-Hölderlin-Preis und 2003 den Peter-Huchel-Preis. Er starb am 26. Juli 2013 in Berlin.

Ludwig Harig

Ludwig Harig, geboren 1927 in Sulzbach im Saarland, arbeitete nach Volksschule, Lehrerbildungsanstalt und Lehrseminar 1949/50 als „Assistant d’allemand“ am Collège Moderne in Lyon, danach zwanzig Jahre als Volksschullehrer im Saarland. Er schreibt Romane, Erzählungen, Gedichte, Hörspiele, Essays und übersetzt aus dem Französischem: Queneau, Proust, Vian, Jarry.

Félix Guattari

Félix Guattari (1930-1992) war französischer Psychiater und Psychoanalytiker. Von 1953 bis zu seinem Tod arbeitete er in Cour-Cheverny bei Paris in der Reformklinik “de la Borde”, wo neue Methoden der Schizophreniebehandlung erprobt und das Recht auf Wahnsinn gefordert wird. Guattari war lange in der kommunistischen Linksopposition aktiv. Am Ende der sechziger Jahre lernte er der Philosophen Gilles Deleuze an der Universität Vincennes kennen. Als Ergebnis ihrer engen Zusammenarbeit sind mehrere Texte veröffentlicht worden.

Barbara Gass

Barbara Gass wurde 1939 in Augsburg geboren und lebt in München. Sie studierte an der Bayerischen Staatslehranstalt für Fotografie in München und legte dort 1976 ihre Meisterprüfung ab. Zwischen 1981 und 1998 zahlreiche Einzel- und Sammelausstellungen, u.a. in Baden-Baden, Freiburg, Berlin, Hamburg, Köln, Wien und München. Außerdem spielte sie in zahlreichen Filmen von Herbert Achternbusch mit.

Mirela Ivanova

Mirela Ivanova

Mirela Ivanova, geb. 1962 in Sofia, wo sie als Dichterin, Journalistin, Redakteurin und Herausgeberin lebt. Sie studierte in Plovdiv bulgarische und russische Phhilologie und veröffentlichte seit 1990 zahlreiche Gedichtbände, für die sie u.a. den nationalen Literaturpreis »Hristo G. Danow« und den Hubert Burda Preis 2002 erhielt.

Johann Lippet


Johann Lippet
Foto: © Ingo Wilhelm

Johann Lippet wurde 1951 in Wels (Österreich) geboren und ist aufgewachsen in Rumänien. Er studierte in Temeswar und war in den siebziger Jahren Mitbegründer der »Aktionsgruppe Banat«. Für ihn und andere Schriftsteller wie Rolf Bossert, William Totok und Richard Wagner war die Aktionsgruppe ein Forum des Protestes gegen das unterdrückende Regime Ceaucescus, die nach und nach in die Illegalität gedrängt wurde. Johann Lippet war bis zu seiner Ausreise 1987 Dramaturg am Deutschen Theater in Temeswar. Seitdem lebt er in Sandhausen bei Heidelberg als Erzähler und Lyriker.

André Lützen

André Lützen, geboren 1963, lebt und arbeitet als Fotograf in Hamburg. Er hat bereits mehrere langfristig angelegte Projekte gestaltet. Wie bei seiner Arbeit an Generation Boul Fale begleitete er jeweils über einen längeren Zeitraum z.B. die Boxerszene in New Yorck und Jugendliche in Irland. Aus dem fotografierten Material entwickelt er Sequenzen, die den Rhythmus der Menschen aufnehmen, dabei aber eine eigene Geschichte erzählen.

Abdelwahab Meddeb


Abdelwahab Meddeb
Foto: © Manfred Metzner

Abdelwahab Meddeb war einer der profiliertesten Vertreter der französischen Schriftsteller arabischer Herkunft. Er wurde 1946 in Tunis geboren und stammte aus einer Familie von Theologen und Schriftgelehrten an der Zitûna Universität. Als Lyriker, Essayist und Hochschullehrer lebte er in Paris und war Herausgeber der interkulturellen Zeitschrift »Dédale«. Das zentrale Anliegen des überzeugten Europäers mit islamischen Wurzeln war das aufklärerische Potential des Islam. Er starb am 6. November 2014 in Paris.

Ursula Krechel

Ursula Krechel, geboren 1947, studierte Germanistik, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Köln. Von 1969 bis 1972 war sie Dramaturgin an den Städtischen Bühnen Dortmund. Ab 1972 lebte sie als freie Schriftstellerin in Frankfurt am Main. Sie hat vorrangig Lyrik, aber auch Prosa, Theaterstücke und Hörspiele veröffentlicht. Ihr 2012 erschienener Roman Landgericht erhielt den Deutschen Buchpreis. Ursula Krechel lebt in Berlin. Sie ist Mitglied des P.E.N.-Zentrums Deutschland und seit 2012 der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

Gregor Laschen


Gregor Laschen

Gregor Laschen, geboren 1941 in Ueckermünde. Er studierte Literatur, Philosophie und Kunstgeschichte in Kiel, Zürich, Berlin, Würzburg und Bonn. 1988 initiierte er die Übersetzerwerkstatt »Poesie der Nachbarn« des Künstlerhauses Edenkoben, die er bis 2004 leitete. 1996 erhielt er für den in unserer Reihe »Edition Künstlerhaus« erschienen Band »Jammerbugtnotate« den Peter-Huchel-Preis. Nach vielen Jahren in den Niederlanden lebt und arbeitet er nun in Bremen. Foto: © Ingo Wilhelm

Michel Leiris

Michel Leiris, geboren 1901 in Paris, gestorben 1990, beginnt 1924 im Kreis der Surrealisten zu schreiben.1929 distanziert er sich von der Gruppe um Breton; trotz dieses Bruchs sieht er sich zeitlebens geprägt von der surrealistischen Bewegung. 1931-1933 nimmt er an der ethnologischen Expedition Dakar-Djibouti unter Marcel Griaule teil, der Beginn seiner Berufslaufbahn als Ethnologe am Pariser Völkerkundemuseum »Musée de l’Homme«. Das Reisetagebuch der Afrikaexpedition »L’Afrique fantôme« (Phantom Afrika) übt nachhaltigen Einfluß auf die französische Ethnologie aus. 1937 gründet Leiris gemeinsam mit Bataille, Caillois und Klossowski das »Collège de Sociologie«. 1939 erscheint die Autobiographie »L’Âge d’homme« (Mannesalter). Leiris schreibt und publiziert bis wenige Monate vor seinem Tod.

Bruno Munari

Bruno Munari (1907 – 1998) war einer der vielseitigsten italienischen Künstler, er war Maler, Grafiker, Grafikdesigner, Schriftsteller, Filmkünstler. Bekannt wurde er auch durch seine gestalterisch einmaligen Kinder- und Künstlerbücher.

Manfred Metzner

Manfred Metzner lebt als Verleger und Rechtsanwalt in Heidelberg. Er ist Herausgeber der Philippe-Soupault-Werkausgabe und des Werks von Ré Soupault.

Jochen Schimmang

Jochen Schimmang, geboren 1948 in Northeim im südöstlichen Niedersachsen, aufgewachsen in Leer (Ostfriesland), lebte von 1969 bis 1999 nacheinander in Berlin, Köln und Paris und kehrte im Sommer 1999 nach Leer zurück. Er debütierte 1979 mit dem autobiographischen Roman „Der schöne Vogel Phönix“. Es folgten die Erzählung „Das Ende der Berührbarkeit“ (1981), und der Erzählungsband „Der Norden leuchtet“ (1984). Nach fünf Jahren Schweigen erschien 1989 der Erzählband „Das Vergnügen der Könige“, gefolgt von dem Kriminalroman „Die Geistesgegenwart“ (1990) und der Paraphrase eines klassischen Stoffes, „Carmen“ (1992). Für den 1995 erschienenen Erzählband „Königswege“ erhielt Schimmang 1996 den Rheinischen Literaturpreis. 1997 erschien der Roman „Ein kurzes Buch über die Liebe“, ein Jahr darauf der flanierende Essay „Vertrautes Gelände, besetzte Stadt“. Schimmang arbeitet außerdem für den Rundfunk, für Zeitungen und Zeitschriften.

Jacques Roubaud

Jacques Roubaud, 1931 in Caluire (Rhône) geboren, ist Schriftsteller, Mathematiker, Mediävist und Mitglied der Werkstatt für potentielle Literatur »Oulipo«. Sein Werk zeichnet sich durch die Vermischug von Poesie und Prosa, Realität und Fiktion, Literatur und Mathematik aus. 1957 veröffentlichte er seinen ersten Gedichtband. Sein »Projet de poésie« ist eine numerisch begründetes »work in progress«.

Maike Rotzoll

Maike Rotzoll ist Psychiaterin und Medizinhistorikerin. Von 1991-2001 tätig an der Klinik für Allgemeine Psychiatrie, von 2005-2022 am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin in Heidelberg. 2014 Habilitation zum Thema »Gefährdetes Leben. Anstaltspatient*innen und ihre Geschichte bis zu Ermordung in der nationalsozialistischen ›Euthanasie‹-Aktion ›T4‹«. Seit 2022 Professorin am Institut für Geschichte der Pharmazie und Medizin der Philipps-Universität Marburg. Forschungsinteressen: Medizin der Frühen Neuzeit, Psychiatriegeschichte, Medizin im Nationalsozialismus, Kunst aus psychiatrische Kontext in historischer Perspektive.

Wolfgang Rothe

Wolfgang Rothe wurde 1929 in Berlin geboren. 1947 Abitur, danach Dolmetscher und Zeitungsreporter. 1950-54 Student der Germanistik, Philosophie, Soziologie u.a.m. in Marburg, Freiburg und Heidelberg. 1954 Dr. phil. und Gründung des Wolfgangs Rothe Verlages, der bis 1966 existierte. Daneben ständig publizistisch tätig. Zwischen 1961 und 1983 zeitweilige Lehrtätigkeit an den Universitäten Toronto, Edmonton, Bielefeld, Hamburg und Mainz. 1972 Wahl in den P.E.N. 1979 Habilitation als Literaturwissenschaftler an der Universität Karlsruhe. 1984 Gründungsmitglied der Freien Akademie der Künste Mannheim. Lebt in Heidelberg-Neuenheim.

Rodrigo Rey Rosa

Rodrigo Rey Rosa wurde 1958 in Guatemala geboren. Dort besuchte er eine Jesuiten-Schule. Studium der Literatur an der Universität von Guatemala City, in dieser Zeit entstanden erste Erzählungen. 1980 verläßt er Guatemala und lebt vielen Jahren im marokkanischen Exil. Heute lebt Rodrigo Rey Rosa wieder in Guatemala. Er hat zahlreiche Romane und Erzählungen veröffentlicht, die in viele Sprachen übersetzt wurden.

Christa Rittersbacher

Christa Rittersbacher ist 1968 in Ludwigshafen geboren. Nach ihrer Schulzeit in North Carolina (USA) studierte sie Anglistik und Chemie in Heidelberg. Sie hat in englischer Sprachwissenschaft promoviert, an der »International Women´s University 2000« in Hannover studiert und am Anglistischen Seminar in Heidelberg gelehrt. Derzeit arbeitet sie im Rahmen eines Forschungsstipendiums am Thema »Höflichkeit und die sprachliche Dimension des englischen Gentleman«.

Eberhard Reuß

Eberhard Reuß, geboren 1957, studierte Geschichte und arbeitet seit mehr als zwanzig Jahren beim SWR. Er produzierte zahlreiche Film- und Radiofeatures über den Alltag während der NS-Diktatur und veröffentlichte mehrere Bücher, darunter einen Band über die Verflechtungen zwischen Rennsport und Nazi-Regime.

J.H. Prynne

J. H. Prynne, geboren 1936, Mitstreiter des British Poetry Revival und Leitfigur der Cambridge School ist Life Fellow des Gonville and Caius College in Cambridge. Außer zahlreichen Gedichtbänden veröffentlichte er ein breites philologisches und philosophisches Werk, speziell zu Fragen der Fernöstlichen Philosophie.

Brigitte Oleschinski

Brigitte Oleschinski wurde 1955 in Köln geboren und lebt heute als Autorin in Berlin. Sie studierte Politische Wissenschaften an der Freien Universität Berlin und arbeitete lange als Zeithistorikerin zu Fragen der politischen Repression in totalitären Systemen. Seit Mitte der achtziger Jahre veröffentlicht sie Gedichte und Essays zur Poetik von Gedichten. Stipendienaufenthalte im In- und Ausland, Auftritte bei internationalen Festivals und Konferenzen, Gastdozenturen, Poesie-Performances, Internetprojekte (darunter www.neuedichte.de). Von 2003 bis 2005 gestaltete sie zusammen mit der indonesischen Theatergruppe Republic of Performing Arts die Poesie-Multimedia-Performance LautLesung, die in Deutschland, Indonesien und Mexico aufgeführt wurde. Zahlreiche Auszeichnungen, darunter 1998 der Peter-Huchel-Preis, 2001 der Ernst-Meister-Preis, 2004 der Erich-Fried-Preis.

Walter Helmut Fritz

Walter Helmut Fritz, (1929 in Karlsruhe geboren, 2010 in Heidelberg gestorben) aufgewachsen im Nordschwarzwald, studierte in Heidelberg Literatur und Philosophie. Er war Mitglied mehrerer Akademien, empfing zahlreiche Preise und Ehrungen.

Henning Ziebritzki

Henning Ziebritziki, geboren 1961, studierte protestantische Theologie, promovierte 1992 in diesem Fach an der Universität Mainz und arbeitete zunächst als Pfarrer. 2001 wechselte er in die Verlagsbranche. Ziebritzki ist heute als Geschäftsführer und Lektor des Tübinger Verlags Mohr Siebeck tätig. Daneben schreibt er Gedichte und Essays.

Lotte H. Eisner

Lotte H. Eisner, als Tochter einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Berlin aufgewachsen, wird 1927 Deutschlands erste Filmkritikerin beim Film-Kurier. Dort trifft sie mit den großen Klassikern der Filmgeschichte zusammen: Fritz Lang, G. W. Pabst, Sergej Eisenstein. Nach Hitlers Machtergreifung muss Lotte H. Eisner nach Paris emigrieren. 1940 wird sie dort interniert und kommt ins KZ Gurs, aus dem sie entfliehen kann; unter falschem Namen überlebt sie in Südfrankreich. Schon 1934 hatte sie Henri Langlois kennengelernt, den späteren Gründer der Cinémathèque Française. Nach 1945 wird sie Kuratorin der Cinémathèque Française und Langlois‘ engste Mitarbeiterin. Durch ihre gemeinsame Arbeit und Sammelleidenschaft retten sie Tausende von Filmen vor dem Untergang; die Cinémathèque Française wird zum Mittelpunkt der Filmwelt. Lotte H. Eisner arbeitete bis 1975 in der Cinémathèque. In Deutschland völlig vergessen und nur eingeweihten Cinéasten bekannt, wird sie in Frankreich Wegbereiterin des Neuen Deutschen Films. Lotte H. Eisner starb im Alter von 87 Jahren im November 1983 in Paris.

Hans Peter Duerr

Hans Peter Duerr, geboren 1943 in Mannheim, studierte in Heidelberg und war bis Ende 1999 Professor für Ethnologie und Kulturgeschichte an der Universität Bremen. Zuletzt veröffentlichte er das fünfbändige Werk »Der Mythos vom Zivilisationsprozeß« (Suhrkamp 1988-2002) sowie »Rungholt: Die Suche nach einer versunkenen Stadt« (Insel Verlag 2005).

Michael Buselmeier

Michael Buselmeier
Foto: © Ingo Wilhelm

Michael Buselmeier, geboren 1938 in Berlin, aufgewachsen in Heidelberg. Ausbildung als Schauspieler, Regieassistent u.a. am Staatstheater Wiesbaden bei Hansgünther Heyme. Studium der Germanistik und Kunstgeschichte, Lehrtätigkeit an verschiedenen Hochschulen. Zahlreiche Lyrik- und Prosaveröffentlichungen und Herausgaben. Publizistische Arbeiten für den Rundfunk und überregionale Zeitschriften. Literarischer Stadtführer. Von 1995 bis 2011 Herausgeber der »Edition Künstlerhaus«. Thaddäus-Troll-Preis 1995, Pfalzpreis für Literatur 2000, Richard-Benz-Medaille der Stadt Heidelberg 2004, Ben-Witter-Preis 2010 und 2014 den Gustav-Regler-Preis des Saarländischen Rundfunks. Im September 2011 steht sein Theaterroman Wunsiedel auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2011.

Stefan Moritz Becker

Stefan Moritz Becker, geboren 1958 in München, studierte Malerei an der Staatlichen Akademie in Stuttgart bei Paul Uwe Dreyer, hielt sich nach seinem Abschluss in Berlin und in München auf, wo er ein Mitbegründer der Künstlergemeinschaft in der Nymphenburger Straße war. 1986 ging er als DAAD-Stipendiat nach New York und lebte dort elf Jahre. Mit zahlreichen Preisen geehrt, vertreten durch renommierte Galeristen hat er regelmäßig an bedeutenden Ausstellungen teilgenommen und seine Arbeiten in der New Yorker Kunsthalle, bei der Biennale Venedig, beim Deutschen Künstlerbund Berlin oder dem Museum Sztuki in Lodz/Polen gezeigt. Er verstarb am 18. April 2013.

Uwe Schäfer

Uwe Schäfer (alias Bob Weissenhofer) ist ein deutscher Künstler und Mitbegründer der Künstlergruppe Die Weissenhofer (im Jahr 1995 gegründet). Erfahren Sie mehr über den Künstler auf seiner Webseite.

Jörg Mandernach

Jörg Mandernach (alias Keith Weissenhofer) ist ein deutscher Künstler und Mitbegründer der Künstlergruppe Die Weissenhofer (im Jahr 1995 gegründet). Weitere Informationen finden Sie auf seiner Webseite.

Matthias Beckmann

Matthias Beckmann (alias Carl Weissenhofer) ist ein deutscher Künstler und Mitbegründer der Künstlergruppe Die Weissenhofer (im Jahr 1995 gegründet). Weitere Informationen über den Künstler finden Sie auf seiner Webseite.

Edgar Schmandt

Edgar Schmandt, geb. 1929 in Berlin, studierte an der Meisterschule für das Buchgewerbe, der Hochschule für angewandte Kunst und der Hochschule der Künste Berlin. Er ist Maler und Schriftsteller und lebt seit 1956 in Mannheim. Sein umfangreiches Werk umfasst Gemälde, Grafiken, Gedichtbände und Prosatexte. Zahlreiche Ausstellungen, Stipendien (u.a. Villa Massimo, Rom) und Auszeichnungen.

Christopher Middleton

Christopher Middleton, geboren 1926 in Truro, Cornwall, zählt zu den bedeutendsten englischen Dichtern der Gegenwart. Er lebt seit 1966 in Austin/Texas als Professor für moderne Sprachen, Dichter und Übersetzer. Er veröffentlichte zahlreiche Gedichtbände, Prosa, Essays, Übersetzungen und literaturhistorische Studien. 2008 erschien bei Carcanet Press in Manchester der umfangreiche Sammelband seiner Collected Poems, der Gedichte von 1948 bis 2007 enthält.

Juri Andruchowytsch

Juri Andruchowytsch, 1960 in Iwano-Frankiwsk, dem früheren Stanislau, geboren, gilt als eine der wichtigsten intellektuellen Stimmen der Ukraine. Als Schriftsteller, Dichter, Essayist und Übersetzer ist er Teil der kritischen, kreativen Szene.
1985 Mitbegründer der legendären literarischen Performance-Gruppe Bu-Ba-Bu (Burlesk-Balagan-Buffonada).
Für seine Werke erhielt er viele internationale Auszeichnungen, in Deutschland u. a.: Herder-Preis der Alfred-Toepfer-Stiftung 2001, Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis der Stadt Osnabrück 2005, Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2006, Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf 2022. In Weimar bekam er 2016 die Goethe-Medaille verliehen.
Juri Andruchowytsch gilt als einer der berühmtesten Schriftsteller des neuen Europa. Seine Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.

Olga Martynova

Olga Martynova
Foto: © Richard Obermayr

Olga Martynova wurde 1962 in Dudinka bei Krasnojarsk in Sibirien geboren. Sie wuchs in Leningrad (St. Petersburg) auf und studierte dort am Pädagogischen Institut russische Sprache und Literatur. Anfang der achtziger Jahre, als eine freie Literatur in der Sowjetunion undenkbar erschien, gründete sie in Leningrad zusammen mit ihrem Mann Oleg Jurjew, mit Dimitry Sachs und Valery Schubinsky eine Dichtergruppe, einen Verlag und ein Internetprojekt.
Sie schreibt Gedichte in russischer und Prosa in deutscher Sprache und begreift sich als Vermittlerin zwischen der deutschen und der russischen Literatur. Sie wurde u.a. mit dem Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis ausgezeichnet. Seit 1991 lebt sie in Frankfurt am Main.

Alphonse Allais

Alphonse Allais wurde 1854 als Sohn eines Apothekers geboren. Er beginnt ein Studium der Pharmazie in Paris, das er bald aufgibt, um als Humorist im Cabaret »Le Chat Noir« aufzutreten. Ab 1882 arbeitet er für eine humoristische Zeitschrift gleichen Namens, deren Herausgeber er 1892 wird. Er schreibt für mehrere Zeitungen humoristische Kolumnen und hinterlässt, als er 1905 stirbt, außer einer unüberschaubaren Menge von Humoresken einige kommerziell verwertbare Erfindungen, u. a. das »Aquarium für schüchterne Fische«. Als Klassiker unter den französischen Humoristen wurde Alphonse Allais bewundert und von Autoren wie André Breton und Umberto Eco verehrt.

Guillaume Apollinaire


Guillaume Apollinaire

Guillaume Apollinaire wurde unter dem Namen Guillaume de Kostrowitzky am 26. August 1880 in Rom geboren. 1887 zieht die Familie nach Monaco. Im März 1902 erscheint der erste Text von Apollinaire in La Revue blanche. In Paris, mitten in der bewegten kulturelle Szene, als Kunstkritiker tätig, begegnet er zahlreichen Künstlern seiner Zeit, wie u.a. Picasso, Max Jacob und Matisse. Er veröffentlicht Gedichte und arbeitet als Journalist für verschiedene Zeitschriften. Im Oktober 1910 erscheint Apollinaires erfolgreichstes Buch, »Erzketzer & Co.«, das den Goncourt Preis nur knapp verpasst. André Breton (der ihm seit Dezember 1915 Briefe schreibt) und Philippe Soupault wenden sich an ihn. Der Dichter Pierre Reverdy bezeichnet ihn als das Aushängeschild der jungen Generation. und er ist derjenige, der das berühmte Wort „Surrealismus“ erfindet. Im April 1918 wurde der Gedichtband Calligrammes veröffentlicht.
Im Krieg schwer verletzt stirbt er 1918, im Alter von 38 Jahren, in Paris an der Spanischen Grippe.
Er gilt heute als einer der bedeutendsten französischen Autoren der ersten beiden Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts.

Edith Aron

Edith Aron (1923–2020 lebte in Buenos Aires, Paris, Berlin und London. Sie arbeitete als Lehrerin und Übersetzerin. Anfang der Sechzigerjahre übersetzte sie Texte u. a. von Julio Cortazar, Octavio Paz und Jorge Luis Borges ins Deutsche.

Hans Arnfrid Astel


Hans Arnfrid Astel

Arnfrid Astel ist 1933 in München geboren, seine Kindheit verbrachte er in Weimar. Er studierte in Freiburg und Heidelberg Biologie und Literatur. Ab 1959 gab er in Heidelberg die »Lyrischen Hefte« heraus. Seit 1967 lebt er in Saarbrücken, wo er viele Jahre als Lteraturredakteur des Saarländischen Rundfunks arbeitete. 1980 erhielt er den Kunstpreis der Stadt Saarbrücken, im Jahr 2000 den Kunstpreis des Saarlandes. Astels Pantheon aus kurzen Gedichten liest sich wie eine poetische Konfession in Gestalt vieldeutig anregender Partikel. Alle Aufmerksamkeit des in politischer Geschichte, Naturkunde wie Mythengeschichte Bewanderten gilt den Erscheinungen der Welt, die zur Kontemplation wie zum Entziffern einladen.

Margret Eicher

Margret Eicher wurde 1955 in Viersen geboren. 1973-1979 studiert sie an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf beim Prof. Fritz Schwegler. Sie lebt in Ladenburg und arbeitet in Mannheim. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Künstlerin.

Róza Domascyna

Róza Domascyna, geboren 1951 in Sernjany/Zerna bei Kamenz, lebt in Bautzen. Nach einer Lehre als Wirtschaftskauffrau studierte sie Bergbau und später Literatur. Seit 1990 veröffentlicht sie Lyrik, Theaterstücke und Essays in deutscher und sorbischer Sprache. 2018 wurde sie mit dem Sächsischen Literaturpreis ausgezeichnet.

Hugo Dittberner

Hugo Dittberner, geboren 1944, lebt in Echte. Zahlreiche Veröffentlichungen, u.a.: Versuch zu rühmen. Über Autoren und Bücher(1999) und Morgenübungen. Gedichte(2000)

Jean Carrière

Jean Carrière wurde 1932 als Sohn eines Dirigenten in Nimes geboren. Im Hochland von Nimes und Uzès wuchs er auf, »frei und ein bisschen verwildert«, wie er selbst schreibt. 1953 ging er als Musikkritiker nach Paris, kehrte jedoch nach drei Monaten wieder in den Süden zurück. Mehrere Jahre lebte er in Manosque im Umkreis von Jean Giono. Sein erster Roman »Retour à Uzès« erschien 1967 und wurde mit dem »Prix de l’Académie Française« ausgezeichnet. Für seinen Roman »Der Sperber von Maheux« erhielt Jean Carrière 1972 den »Prix Goncourt«, den bedeutendsten französischen Literaturpreis. Carrière starb 2005.

Jörg Burkhard

Jörg Burkhard wuchs in Heidelberg auf. Er arbeitete in verschiedenen Berufen und hatte bis 1984 eine eigene linke Buchhandlung in der Altstadt von Heidelberg (wo er u.a. Charles Bukowski eingeladen hat). Ab 1962 veröffentlichte er Texte, die sich immer schon weniger im Konventionellen als sehr Experimentellen bewegen. Seit einigen Jahren verlegt er sich zunehmend von geschriebener auf akustische Literatur, die stark durch das unmittelbare Erleben wirkt.

Mario Damolin

Mario Damolin ist Filmemacher und Journalist. Im Jahr 1991 gründet er der Damolin & Kilian Filmproduktion mit Bernhard Kilian. Seit 1998 ist er Dozent an der Filmakademie Baden-Würtemberg, Ludwigsburg. Er lebt in Heidelberg.

André Breton


André Breton

André Breton wurde am 19. Februar 1896 in Tinchebray (Normandie) geboren und starb am 28. Februar 1966 in Paris. Er ist der bekannteste Vertreter des Surrealismus. Stark beeinflusst wurde Breton von Paul Valéry, den er 1914 kennen lernte. Kurze Zeit später freundete er sich mit Jacques Vaché (1916) an. Über Guillaume Apollinaire lernte er 1917 Philippe Soupault kennen. 1919 veröffentlichte er seine ersten Gedichte. Zu dieser Zeit gründete er mit Philippe Soupault und Louis Aragon die Zeitschrift »Littérature«. Darin wurde der erste surrealistische Text der Literaturgeschichte, »Les Champs Magnétiques/Die magnetischen Felder«, den er zusammen mit Soupault geschrieben hatte, veröffentlicht. Von 1919 bis 1922 nahm er an der Dada-Bewegung teil. 1924 veröffentlichte er sein erstes surrealistisches Manifest in Paris (im Jahr 1930 folgte ein zweites).

Hans Bender

Hans Bender (1919 bis Mai 2015), in Mühlhausen im Kraichgau als Sohn eines Gastwirts geboren, lebte und arbeitete in Köln. Mitbegründer der Zeitschrift Akzente. Er gab zahlreiche Anthologien heraus, veröffentlichte Gedichte, Romane und Erzählungen.

Michael Braun

Michael Braun, geboren 1958 in Hauenstein/Pfalz, Studium der Germanistik und Politischen Wissenschaft, lebt als Literaturkritiker in Heidelberg. Er veröffentlicht Essays zu Fragen einer zeitgenössischen Poetik. Von 2007 bis 2011 gab er den Deutschlandfunk-Lyrikkalender heraus, von 2012 bis 2018 den Lyrik-Taschenkalender. 2018 erhielt er den Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik.

Francis Carco

Francis Carco wurde 1886 in Neukaledonien geboren als Sohn eines französischen Kolonialbeamten. Seit 1897 lebte die Familie wieder in Frankreich. Nach zunehmenden Konflikten mit dem gewalttätigen Vater machte der eigenwillige Junge die Bekanntschaft einerseits mit dem kriminellen kleinstädtischen Milieu, andererseits auch mit der modernen Poesie von Arthur Rimbaud, Jules Laforgue u.a. Seit 1910 in Paris, zog es ihn v.a. in die Gegend um den Montmartre, dem Milieu der Nutten und jungen Gauner aber auch dem der Pariser Bohème. Befreundet mit Colette und Katherine Mansfield, mit Guillaume Apollinaire und Modigliani, verdiente er sein Geld auch mit Gesangsauftritten in den Nachtbars zwischen Montmartre und Quartier Latin. Im Frankreich der zwanziger und dreißiger Jahre gehörte Carco zu den auflagenstärksten Autoren, er verfaßte Romane, Milieu-Studien und Erinnerungsbücher, wurde Mitgied der Académie Française und der Académie Goncourt.

Michael Donhauser

Michael Donnhauser wurde 1956 in Vaduz geboren. Er lebt und arbeitet seit 1976 als Lyriker und Übersetzer in Wien. Zahlreiche Gedichtbände, darunter Der Wörtlichkeit der Quitte (Droschl 1990), Vom Schnee (Engeler 2003). Übersetzte Rimbaud: Die späten Verse (Engeler 1998).

Ursula März

Ursula März wurde 1957 in Franken geboren. Sie studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in Köln und Berlin. Sie lebt als freie Literaturkritikerin in Berlin und schreibt u.a. für Die Zeit. Sie ist Jury-Mitglied für die SWR-Bestenliste und war Jurorin beim Ingeborg Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt (von 2004 bis 2008). Sie wurde u.a. mit dem Berliner Preis für Literaturkritik ausgezeichnet.

Irmy Schweiger

Irmy Schweiger wurde 1964 in Oppenau geboren. Sie studierte Sinologie und Germanistik in Freiburg, Leiden und Heidelberg. Forschungsaufenthalte führten sie nach China und Taiwan. Neben Veröffentlichungen in Zeitungen und Zeitschriften schreibt sie eine Promotion über »Chinesische Stadtliteratur«. Irmy Schweiger ist Wissenschaftliche Angestellte am Sinologischen Seminar in Heidelberg

Philippe Sollers

Philippe Sollers wurde als Philippe Joyaux 1936 in Talence (Bordeaux) geboren. 1960 war er Mitbegründer der Zeitschrift »Tel Quel« und führender Kopf der gleichnamigen Gruppe. Zahlreiche Romane, teilweise in der Nähe des nouveau roman. Mit seinem Sensationserfolg »Femmes« von 1983 kehrte Sollers zum autobiografischen Schreiben zurück. Für sein Gesamtwerk erhielt er 1992 den von der Académie Française verliehenen Paul-Morand-Literaturpreis. Philippe Sollers lebt in Paris.

Jørgen Sonne

Jørgen Sonne wurde 1925 in Kopenhagen geboren. Er hat von 1958 bis 1968 als Gymnasiallehrer gearbeitet. Im Laufe der Jahre hat er eine umfassende Tätigkeit als Übersetzer entfaltet. An von ihm übersetzten Autoren seien genannt: William Blake, Geoffrey Chaucer, T. S. Eliot, Ezra Pound, Baudelaire, Lautréamont, Rimbaud, Villon. Er hat zahlreiche Gedichtbände veröffentlicht.

Ré Soupault

Ré Soupault
© Manfred Metzner

Ré Soupault, geboren 1901 als Erna Niemeyer in Pommern, arbeitete bereits während ihres Studiums 1921–1925 am Bauhaus in Weimar. Über ihren ersten Mann, den Dadaisten und Filmkünstler Hans Richter, lernte sie u. a. Man Ray und Sergeij Eisenstein kennen. 1931 gründete sie in Paris ihr erstes eigenes Modestudio »Ré Sport«. Im Kreis der Pariser künstlerischen Avantgarde traf sie ihren späteren Ehemann Philippe Soupault. Mit ihm unternahm sie ab Mitte der dreißiger Jahre zahlreiche Reisen durch Europa und Amerika, wo sie seine Reportagen fotografisch begleitete. Seit 1948 wieder in Europa, arbeitete sie als Übersetzerin und Rundfunkautorin. Sie starb 1996 in Paris.

Philippe Soupault


Philippe Soupault
Foto: © Ré Soupault

Philippe Soupault wurde am 2. August 1897 in Chaville bei Paris geboren. Über Guillaume Apollinaire lernte er 1917 André Breton kennen. Zusammen mit André Breton und Louis Aragon war er Initiator der surrealistischen Bewegung, entzog sich jedoch schon bald deren Gruppenzwang, um eigene Wege zu gehen. Er wurde Verleger und Herausgeber von Zeitschriften. In den dreißiger und vierziger Jahren arbeitete Soupault als Journalist, später war er UNESCO-Beauftragter und Radio-Produzent. Am 12. März 1990 starb er zweiundneunzigjährig in Paris. Seit 1981 publiziert der Verlag eine Soupault-Werkausgabe.

Petre Stoica

Petre Stoica, geboren 1931 im rumänischen Banat, lebt nach vielen Jahren in Bukarest heute wieder dort. Seit 1963 machte er als Redakteur der Zeitschrift Das 20. Jahrhundert das rumänische Lesepublikum mit der neueren deutschen Literatur bekannt. Er veröffentlichte zahlreiche Gedichtbände, in Deutschland erschien 1977 der Auswahlband Und nirgends ein Schiff aus Attika, übersetzt von Oskar Pastior.

Ernest Wichner


Ernest Wichner
Foto: © Ingo Wilhelm

Ernest Wichner, geboren 1952 in Guttenbrunn/Rumänien. Seit 1975 in Deutschland. Lebt in Berlin. Veröffentlichte 1988 den Gedichtband »Steinsuppe« (2. und ergänzte Auflage 2008), 2001 den Band »Alte Bilder. Geschichten« und 2003 den Gedichtband »Rückseite der Gesten«. Daneben zahlreiche Ausstellungsbücher, Herausgaben und Übersetzungen aus dem Rumänischen – zuletzt das erzählerische Werk von M. Blecher in drei Bänden.

Lebogang Mashile

Lebogang Mashile, geboren 1979 in den USA, ist eine der wichtigsten Poetry-Performerinnen Südafrikas. Mit ihren Veröffentlichungen und Auftritten hat sie vor allem die jüngere weibliche Lyrik Südafrikas maßgeblich mitgeprägt.
2003 war die Künstlerin Mitbegründerin des »Feela Sistah! Spoken Word Collective«, das schnell große Popularität erlangte. 2004 debütierte sie als Schauspielerin in dem mehrfach Oscar-nominierten Film Hotel Ruanda. 2008 spielte sie beim »Standard Bank National Art Festival« in der Bühnenbearbeitung von K. Sello Duikers Roman The Quiet Violence of Dreams als Mmabatho die einzige weibliche Rolle. 2009 produzierte sie gemeinsam mit der Choreografin Sylvia Glasser Threads: eine Dichtung, Tanz und Musik verbindende Performance zur Feier des 30. Geburtstags der international preisgekrönten »Moving into Dance Company«. 2006 erhielt sie den hochdotierten, jährlich an afrikanische Schriftsteller*innen vergebenen NOMA-Preis für ihren 2005 erschienenen ersten Gedichtband In a Ribbon of Rhythm. Lebogang Mashile lebt in Johannesburg.

Arne Rautenberg

Arne Rautenberg wurde 1967 in Kiel geboren. Nach dem Studium der Kunstgeschichte, Neueren Deutschen Literaturwissenschaft und Volkskunde lebt er seit 2000 als Dichter und Künstler in seiner Geburtsstadt. Seine Gedichte sind in mehreren Einzeltiteln sowie zahlreichen Anthologien erschienen. 2013 hatte Arne Rautenberg die Liliencron-Poetik-Dozentur inne. 2016 wurde er mit dem Josef-Guggenmos-Preis, dem ersten Preis für Kinderlyrik, der je in Deutschland vergeben wurde, ausgezeichnet. 2017 wurde er in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung gewählt; 2020 erhielt er den Kieler Kulturpreis und 2022/23 das Stipendium der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo. Sein Gedichtband permafrost wurde in die Liste der Lyrikempfehlungen 2020 aufgenommen. Mit seiner Lyrik, mit Gedichten für Kinder und seiner visuellen Poesie ist Arne Rautenberg einer der vielseitigsten zeitgenössischen Dichter im deutschen Sprachraum.

K. Sello Duiker


K. Sello Duiker

K. Sello Duiker (eigentlich Kabelo Duiker) wurde 1974 in Soweto, Südafrika geboren. Er studierte Journalistik und Kunstgeschichte in Grahamstown. Sein Debütroman »Thirteen Cents« wurde im Jahr 2001 mit dem Commenwealth Writers Prize in der Kategorie Bester Erstlingsroman – Afrika ausgezeichnet. Auch seinen zweiten Roman »The Quiet Violence of Dreams«, erschienen 2002, nahm die internationale Literaturkritik sehr positiv auf. Der Autor erhielt für ihn den Herman Charles Bosman Preis. 2003 bekam er ein Literaturstipendium der Stiftung kunstraum:sylt quelle. Im Januar 2005 nahm sich K. Sello Duiker das Leben.

Indra Wussow

Indra Wussow, Herausgeberin der Reihe AfrikAWunderhorn, studierte Literaturwissenschaft, lebt in Johannesburg/Südafrika sowie auf Sylt. Sie arbeitet als Autorin, literarische Übersetzerin und Kuratorin für verschiedene internationale Einrichtungen. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt im Dialog zwischen Wissenschaft und Kunst. 2002 gründete sie die Kulturstiftung Sylt Foundation, die interdisziplinäre internationale Kulturprojekte entwickelt und durchführt.

Bernard Noël

Bernard Noël wurde 1930 in Sainte Geneviève-sur-Argence/ Aveyron, Frankreich, geboren. Als er 1953 seinen ersten Gedichtband veröffentlichte, arbeitete er als Lektor und Übersetzer. Fünf Jahre später erschien »Extraits du corps«, eine Sammlung von Prosagedichten. Nach dieser Veröffentlichung erklärte Bernard Noël in einem Brief an seinen Herausgeber seinen radikalen Bruch mit der Literatur und seinen Verzicht auf das Schreiben. Rund zehn Jahre später publizierte er unter Pseudonym »Le Château de Cène«. In diesem grenzüberschreitenden Roman, der als
Allegorie auf die brutalen Ereignisse im Algerienkrieg intendiert war, schildert er drastisch sexuelle Exzesse und Gewalt, was zur Zensur des Buches und einem Prozess wegen Verbreitung unzüchtiger Schriften führte. Seit den siebziger Jahren schuf er ein ebenso umfangreiches wie komplexes Œuvre, das heute mehr als sechzig Titel umfasst, darunter Gedichte, Romane, Reisebeschreibungen, literaturkritische und politische Essays. Im Jahr 1992 erhielt er den Grand prix national de poésie und 2010 den Prix Ganzo de poésie. Bernard Noël lebt im nordfranzösischen Mauregny-en-Haye.

Constantin Virgil Banescu

Constantin Virgil Banescu wurde am 26. Mai 1982 in Târgoviste, Rumänien, geboren. Er studierte Kommunikation und Public Relations in Bukarest und debütierte 2000 mit dem Gedichtband Câinele, femeia si ocheada (Der Hund, die Frau und die Liebäugler). 2002 folgte der Band Floarea cu o singura petal (Die Blüte mit einem Kelchblatt). Er erhielt u.a. den Preis des Bukarester Schriftstellerverbandes sowie den Hermann-Lenz-Förderpreis. Constantin Virgil Banescu nahm sich im August 2009 in seiner Heimatstadt das Leben.

Ralf Thenior

Ralph Thenior, geboren 1945 in Schlesien, studierte zunächst Übersetzen am Dolmetscherinstitut der Universität des Saarlands, anschließend Germanistik an der Universität Hamburg. Seit 1969 zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitungen, Zeitschriften, und Anthologien sowie jahrelange freie Rundfunkmitarbeit (SR, SDR, NDR u. a.) Ralf Thenior lebt als freier Schriftsteller in Dortmund, schreibt Gedichte, Erzählungen, Romane, Essays, Kinder- und Jugendbücher. Er ist seit 2008 Mitglied des P.E.N.-Clubs.

Jürgen Theobaldy


Jürgen Theobaldy

Jürgen Theobaldy, 1944 in Straßburg geboren, aufgewachsen in Mannheim, lebt heute in Bern. Studium der Literaturwissenschaft an den Universitäten in Heidelberg und Köln, sowie Berlin. Im Wunderhorn Verlag veröffentlichte er 1984 »Midlands/Drinks. Gedichte aus Rom« mit neun Zeichnungen von Joachim Palm, 2000 den Prosaband »In der Ferne zitternde Häuser« in der Reihe ›Edition Künstlerhaus‹, 2013 den Roman »Aus nächster Nähe« und zuletzt den Roman »Rückvergütung«.

Hans Thill

Hans Thill, geboren 1954 in Baden-Baden, lebt seit 1974 in Heidelberg als Lyriker und Übersetzer. Peter-Huchel-Preis 2004. Mitbegründer des Verlags Das Wunderhorn. Leiter der jährlichen Übersetzer-Werkstatt »Poesie der Nachbarn. Dichter übersetzen Dichter« und Herausgeber der gleichnamigen Reihe. Mitherausgeber der »Reihe P«. Seit 2010 ist Hans Thill künstlerischer Leiter des Künstlerhaus Edenkoben.

Gabriele Weingartner

Gabriele Weingartner, geboren 1948 in Edenkoben, studierte Germanistik und Geschichte in Berlin und Cambridge / Mass. Sie lebt als freie Kulturjournalistin im pfälzischen St. Martin. Zuletzt erschien ihr Ost-West-Familienroman Bleiweiß (München 2000).

Natascha Wodin

Natascha Wodin

Natascha Wodin, geboren 1945 in Fürth. Sie übersetzte u. a. Bücher von Wenedikt Jerofejew, Jewgenia Ginsburg, Andrej Bitow, außerdem zahlreiche Gedichte. Zuletzt erschienen die Romane »Einmal lebt ich« (1989), »Erfindung einer Liebe« (1993), »Die Ehe« (1997). Für ihre Bücher erhielt sie u. a. den Hermann-Hesse-Preis, den Brüder-Grimm-Preis sowie den Adalbert-von-Chamisso-Preis.

Oskar Pastior

Oskar Pastior (1927–2006) war – so Thomas Kling – ein »Dichter und Sprachperformer«, der »Bild und Ton als vereinigte Medien versteht und sie zu inszenieren weiß«. Geboren 1927 als Angehöriger der Deutschen Minderheit im siebenburgischen Hermannstadt (rumänisch Sibiu), wurde
Oskar Pastior als Siebzehnjähriger 1945 für vier Jahre von den Russen zur Zwangsarbeit im Donbass deportiert. Sein Schicksal ist Thema des gemeinsam mit Herta Müller begonnenen Romans Atemschaukel. Pastiors erster Gedichtband erschien 1964 in Bukarest. 1968 blieb er im Westen und lebte ab 1969 als Lyriker und Übersetzer in Berlin. Zunehmend berühmt für seine Sprachlust sowie seinen souveränen und eigensinnigen Umgang mit poetischen Regelwerken wurde er 1993 als einziges deutsches Mitglied in die legendäre Dichtergruppe Oulipo berufen. Die Werkausgabe Oskar Pastiors ist inzwischen auf sechs Bände angewachsen.

Shimmer Chinodya

Shimmer Chinodya, 1957 in Gweru geboren, lebt in Zimbabwe und veröffentlicht seit 1982 Romane und Kinderbücher und arbeitet außerdem als Drehbuchautor. Sein Roman Harvest of Thorns (1989), ausgezeichnet mit dem Commonwealth Writers Prize, erschien als Dornenernte 1991 auf Deutsch (Horlemann Verlag). Im Jahr 2000 Stipendiat auf Schloss Wiepersdorf. 2005 zimbabwischer Verlegerpreis für das Kinderbuch »Tale of Tamari«.

Verena Stefan

Verena Stefan Verena Stefan, geboren 1947 in Bern, gest. 2017 in Montreal. Autorin, Übersetzerin und Dozentin für kreatives Schreiben, wurde 1975 mit dem Prosaband Häutungen international bekannt. Es folgten u.a. Es ist reich gewesen (1993) und Rau, wild & frei. Mädchengestalten in der Literatur (1997) und ihr Roman Fremdschläfer (2007).

Chirikure Chirikure


Chirikure Chirikure

Chirikure Chirikure, 1962 in Gutu in Zimbabwe geboren, ist heute einer der bekanntesten Dichter und Performer seines Landes. Aus einer Familie christlicher Lehrer stammend lernte er sowohl die biblischen Geschichten wie auch den Ahnenkult seines Volkes, der Shona, kennen. Chirikure studierte in Harare Religions-, Literatur- und Geschichtswissenschaften und trägt seine gesellschaftskritischen, satirischen und die Identität Afrikas beschwörenden Gedichte bei seinen Auftritten in Shona und auf Englisch vor, oft zusammen mit Musikern.
2011 ist er Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD.
www.lyrikline.org, die Webseite für Poesie, bietet eine Auswahl von Gedichten, eine Biographie und die Publikationsliste des Autors.

Imraan Coovadia


Imraan Coovadia
Foto: © Manfred Metzner

Imraan Coovadia ist in Durban, Südafrika geboren, studierte in Yale, lebte abwechselnd in New York und Durban und lehrt heute an der University of Cape Town Literaturwissenschaft und creative writing. Für seinen dritten Roman »High Low In-Between« (2009), dt.: »Gezeitenwechsel« (Wunderhorn, 2011), erhielt er 2010 den University of Johannesburg Prize und den Sunday Times Fiction Prize.

Julia Ziegler

Julia Ziegler wurde 1963 in Frankfurrt/Main geboren. 1983-1990: Studium (Freie Malerei) an der HdK Berlin, Meisterschülerin. 1989: Studium an der TMW Trondheim, Norwegen. 1990: Teilnahme am Goldrausch-Förderprogramm. 1993: Arbeitsstipendium der Berliner Senatsverwaltung für Kulturelle Angelegenheiten. 2000: Arbeitsstipendium der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur. 2008: Mitbegründerin der Galerie oqbo — raum für bild, word und ton. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Mehrere Informationen auf ihre Webseite.

Florian Merkel

Florian Merkel wurde 1961 in Chemnitz geboren. 1981-1986: Fotografiestudium, Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. 1989-2000: lebt in Berlin. Seit 2001 lebt und arbeitet in Hannover und Berlin. Seit 2008: Performancegruppe polymodular! Seit 2008: Künstlergruppe BEEP OFF mit Jasmin Schwarz. Weitere Informationen auf seiner Webseite.

Mark Behr

Mark Behr
Foto: © John Griffing

Mark Behr wurde 1963 in Tansania geboren. Seine Familie emigrierte 1964 nach Südafrika, wo sie sich als Afrikaaner definierten. Nach Abschluss der Highschool wurde Behr in die Armee eingezogen und diente im Angolanischen Krieg. Sein preisgekrönter erster Roman The Smell of Apples (1995) erschien unter dem Titel Krokodile weinen nicht auch in Deutschland. Behr lehrte Literaturwissenschaft am College of Santa Fe, New Mexico / USA. Er starb 2015 im Alter von 52 Jahren in Johannesburg.

Zvonko Maković

Zvonko Maković, Dichter und Kunsthistoriker, wurde 1947 in Osijek/ Kroatien geboren. Er studierte Kunstgeschichte und Komparatistik an der Philosophischen Fakultät der Universität Zagreb, wo er heute den Lehrstuhl für moderne Kunst und visuelle Kommunikationen leitet. Er schreibt Kunstkritiken, wissenschaftliche Arbeiten, Lyrik, Essays und Kolumnen. 2001 wurde er mit dem begehrten Gorano vijenac für seine gesamtes dichterisches Werk ausgezeichnet.

Tom Raworth


Tom Raworth
Foto: © Verlag Das Wunderhorn

Tom Raworth, geboren 1938 in London (gest. 2017), hat seit Mitte der sechziger Jahre mehr als vierzig Bücher veröffentlicht, zuletzt 2009 unter dem Titel »Earn Your Milk« gesammelte Prosa bei „Salt Publishing“. Die Gedichte des Bands »Logbuch« entstammen den 2003 bei „Carcanet Press“ erschienenen »Collected Poems«, einem 576-seitigen Rückblick auf ein reiches, lyrisches Lebenswerk.

Patrick Chamoiseau


Patrick Chamoiseau

Patrick Chamoiseau, geboren 1953 auf Martinique, studierte in Frankreich Recht und Sozialwirtschaft und arbeitete zunächst als Sozialarbeiter. Er zählt zu den wichtigsten Schriftstellern der Karibik. In seinen zahlreichen Texten beschäftigt er sich hauptsächlich mit der kreolischen Kultur und seiner Herkunftsinsel Martinique. Für seinen Roman »Texaco« erhielt er 1992 den Prix Goncourt, den wichtigsten Literaturpreis Frankreichs.
Sein Roman Die Spur des Anderen kam 2015 auf die Shortlist des Internationalen Literaturpreis des Haus der Kulturen der Welt.

Helon Habila

Helon Habila, 1967 in Nigeria, geboren, studierte Literatur und lehrte an der Universität, bevor er nach Lagos ging, um dort als Journalist zu arbeiten.
Für sein erstes literarisches Werk Waiting for an Angel, welches in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde, erhielt er den internationalen Caine Prize for African Writing und 2003 den Commonwealth Writers’ Prize für die Beste Erstveröffentlichung. Measuring Time (2007), Habilas zweiter Roman, erhielt 2008 den Virginia Library Foundation Fiction Award und stand auf der Kandidatenliste für den Hurston/Wright Legacy Award 2008. Die Kurzgeschichte The Hotel Malogo gewann den Emily Belch Prize und wurde für die Anthologie The Best American Nonrequired Reading ausgewählt und veröffentlicht. Habilas dritter Roman Oil on Water (2010) ist der erste, der auf Deutsch erscheint. Er lebt in den USA und unterrichtet Kreatives Schreiben an der George Mason University in Washington, D. C. Von Juli 2013 bis Juli 2014 war Helon Habila als Stipendiat des DAAD im Rahmen des Berliner Künstlerprogramms in Berlin.

Ute Bopp-Schumacher

Ute Bopp-Schumacher studierte Kunstgeschichte, Germanistik und Volkswirtschaftslehre und promovierte über Bankenarchitektur. Sie ist freiberuflich tätig. Seit 1993 betreut sie die Kunstsammlung der Deutschen Bank Luxembourg als Kuratorin und schrieb Kataloge über diese Sammlung und Architektur. Seit 2009 kuratiert sie darüber hinaus jährlich zwei bis drei Ausstellungen für zeitgenössische Kunst im Auftrag der Dr.-Hanns-Simon-Stiftung in Bitburg.

Veno Taufer

Veno Taufer wurde 1933 in Ljubljana geboren, wo er noch heute als Lyriker, Dramatiker und Übersetzer lebt – ein großer Wegbereiter der Avantgarde-Dichtung in Slowenien. Er hat bisher 17 Gedichtbände veröffentlicht, dazu zwei Dramen, Gedichte für Kinder, Essays und Literaturkritiken. Er hat u.a. Gedichte von T.S. Eliot, Ezra Pound, Ted Hughes und Wallace Stevens ins Slowenische übertragen. Taufer ist Präsident des slowenischen PEN-Zentrums.

Martin Lüdke

Martin Lüdke wurde 1943 in Apolda / Thüringen geboren und lebt, seit er lesen kann, in Frankfurt am Main. Er ist Literaturkritiker, hat aber auch als Professor für Neuere Deutsche Literatur an den Universitäten Frankfurt, San Diego, Gainesville, sowie für das Fernsehen des Hessischen Rundfunks und des Südwestrundfunks (»Literatur im Foyer«) gearbeitet.

Susan N. Kiguli

Susan N. Kiguli, geboren 1969 im Luweero District, Uganda, gilt als wichtige poetische Stimme ihres Landes. Sie ist eng mit dem ugandischen Autorinnen-Netzwerk FEMRITE verbunden. Nach Studium und Promotion in Großbritannien unterrichtet sie heute Literatur an der Makerere-Universität in Kampala, Uganda.

Maaza Mengiste

Maaza Mengiste
Foto: © Miriam Berkley

Maaza Mengiste, geboren 1971 in Addis Abeba, Äthiopien. Während der kommunistischen Revolution musste sie 1975 mit ihrer Familie Äthiopien
verlassen, um in Nigeria, Kenia und schließlich in den USA zu leben. Sie studierte Creative Writing an der New York University, wo sie heute lehrt. Ihr viel beachteter Debütroman Unter den Augen des Löwen wurde in mehrere Sprachen übersetzt.

Tracy K. Smith

Tracy K. Smith
© Tina Chang

Tracy K. Smith, geboren 1972 in Falmouth, Massachussets, lebt in New York City. Sie hat bisher drei Gedichtbände veröffentlicht und unterrichtet
als Professorin für Creative Writing an der Princeton University. 2011 wurde sie als Rolex-Foundation-Stipendiatin von Hans Magnus Enzensberger mentoriert. Für den Gedichtband Life on Mars erhielt sie 2012 den Pulitzer-Preis.

Binyavanga Wainaina


Binyavanga Wainaina
Foto: © Jerry Riley

Binyavanga Wainaina, geboren 1971 in Kenia, studierte in Südafrika Wirtschaft und arbeitete anschließend in Kapstadt als Journalist. Er gewann 2002 den Caine Prize for African Writing für die autobiografische Kurzgeschichte Discovering Home. 2006 absolvierte er an der University of East Anglia in Norwich ein Magister-Studium in Creative Writing und schrieb für National Geographic, The Virginia Quarterly Review, Granta und The New York Times. Er ist Herausgeber von Kwani?, einem führenden afrikanischen Literaturmagazin mit Sitz in Kenia. 2009 übernahm Wainaina die Leitung des Chinua Achebe Centers am Bard College, New York. Binyavanga Wainaina starb nach einem Schlaganfall am 21. Mai 2019 in Nairobi, Kenia.

Robert Häusser


Robert Häusser
Foto: © Manfred Rinderspacher

Robert Häusser, 1924 in Stuttgart geboren, absolvierte 1942 seine Ausbildung zum Fotograf, 1949 folgte ein Studium an der Kunstschule Weimar. Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft lebte er von 1946 – 1952 als Bauer auf dem Hof seiner Eltern in der Mark Brandenburg. 1952 Flucht in den Westen, wo er sich in der Bundesrepublik eine neue Existenz aufbaut und für Auftraggeber in vielen Ländern der Welt fotografierte. Nach Jahren gab er sein erfolgreiches Werbestudio auf, um sich nur noch seiner freien künstlerischen Arbeit zu widmen. Preise und Auszeichnungen: u.a. Goldmedaille Biennale Venedig (1961), Kulturpreis der Deutschen Gesellschaft für Photographie (2000). Mitglied des Deutschen Künstlerbundes und der Darmstädter Sezession. Robert Häusser verstarb am 5. August 2013 in Mannheim.

Dietrich Schubert

Dietrich Schubert, seit 1981 Professor für Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg, ist Thüringer. Er studierte Kunstwissenschaft, Germanistik und Soziologie an den Universitäten Leipzig, Freiburg, Wien und München, wo er 1970 mit einer Studie zur Niederländischen Malerei des 16. Jahrhunderts (Jan van Amstel) promoviert wurde. Nach der Arbeit als wiss. Assistent an der Universität Regensburg, habilitierte er sich 1979 bei Josef A. Schmoll gen. Eisenwerth an der TU München mit einer Arbeit über den expressionistischen Bildhauer Wilhelm Lehmbruck. Zahlreiche kunstwissenschaftliche Beiträge widmen sich dem Expressionismus, der französischen Malerei des 19. Jahrhunderts (Vincent van Gogh), den Impulsen Nietzsches auf die Kunst, dem Realismus und dem neueren Denkmal im öffentlichen Raum.
Buch-Publikationen u. a.: Bildwerke des 13. Jahrhunderts in Thüringen, Sachsen und Anhalt, Köln 1974; Otto Dix, Reinbek 1980 (7. Aufl. 2008); Max Beckmann: Auferstehung und Erscheinung der Toten, Worms 1985; Die Kunst Lehmbrucks, Worms 1981, 2. erw. Aufl. Dresden 1990; »Jetzt wohin?« – Heinrich Heine in seinen verhinderten und errichteten Denkmälern, Köln 1999; Otto Dix: Der Krieg – 50 Radierungen von 1924, Marburg 2002; Alfred Hrdlicka – Beiträge zu seinem Werk, Worms 2008.

Dany Laferrière

Dany Laferrière, geboren 1953 in Port-au-Prince, Haiti, arbeitete zunächst als Journalist, bis er 1976 unter der Diktatur der Duvaliers gezwungen war, nach Montréal ins Exil zu gehen. 1985 veröffentlichte er seinen ersten Roman unter dem provokativen Titel Comment faire l‘amour avec un nègre sans se fatiguer, der ihn als Autor unmittelbar bekannt machte. Er wurde mit dem Prix Carbet de la Caraïbe und dem Buchpreis des französischen Auslandsrundfunks ausgezeichnet. Für seinen Roman L’énigme du retour (Das Rätsel der Rückkehr) erhielt er 2009 den prestigeträchtigen Prix Médicis. Das Rätsel der Rückkehr war seine erste Veröffentlichung im deutschen Sprachraum. Der Autor lebt in Montréal und Paris. 2014 bekam er gemeinsam mit seiner Übersetzerin Beate Thill den renommierten, vom Haus der Kulturen der Welt in Berlin vergebenen, Internationalen Literaturpreis. 2013 wurde er in die Académie française aufgenommen.

Mia Couto


Mia Couto
Foto: Alfredo Cunha

Mia Couto, geboren 1955 in Mosambik, startete seine literarische Karriere in den Wirren des mosambikanischen Unabhängigkeitskriegs, arbeitete zunächst als Journalist, studierte dann Biologie und ist heute Professor für Biologie an der Universität von Maputo. Für seine Romane und Erzählungen, die in mehr als 20 Sprachen übersetzt wurden, erhielt er viele Auszeichnungen: 2013 den für den portugiesischen Sprachraum wichtigsten Literaturpreis, den Prémio Camões und 2014 den Neustadt International Prize for Literature, den »amerikanischen Nobel«.

Ellen Banda-Aaku

Ellen Banda-Aaku

Ellen Banda Aaku wurde 1965 in England geboren und wuchs in Sambia und anderen afrikanischen Ländern auf. Sie studierte öffentliche Verwaltung an der Universität Lusaka. Sie publizierte drei Jugendbücher und Gedichte. Mit ihrem ersten Buch für Erwachsene erhielt sie 2010 den »Penguin Prize for African Writing«. Sie war 2012 auf der Shortlist des Commonwealth Writers’Prize. Ellen Banda Aaku lebt heute in London.

Scholastique Mukasonga

Scholastique Mukasonga

Scholastique Mukasonga, geboren 1956 in Ruanda, musste schon in ihrer Kindheit die Gewalt und Demütigungen des ethnischen Konflikts in Ruanda erfahren. 1973 wurde sie nach Burundi ins Exil vertrieben. Ein Großteil ihrer Familie viel dem Völkermord in Ruanda 1994 zum Opfer. Notre-Dame vom Nil ist bereits ihr viertes Buch und wurde 2012 mit dem »Prix Renaudot« ausgezeichnet. Sie lebt heute mit ihrer Familie in der Normandie.

Julia Kronberg

Julia Kronberg, geboren in Göttingen, studierte Angewandte Kulturwissenschaften in Lüneburg. Nach ihrem Studium arbeitete sie in Bordeaux, Paris und Düsseldorf für die deutschfranzösischen Beziehungen in den Bereichen Kultur und Wirtschaft. Seit 2011 arbeitet und lebt sie in Ludwigshafen.

Norbert Lange

Norbert Lange, 1978 in Gdynia geboren, Kindheit- und Jugend an Rhein, Mosel und Lahn, lebt als Schriftsteller und Übersetzer in Berlin. Sein Tätigkeitsfeld sind Übersetzungen und Herausgaben von Dossiers zu größtenteils US-amerikanischen und britischen Dichter*innen in der Zeitschrift Schreibheft und in Buchform. Zuletzt: Jerome Rothenberg und Charles Bernstein. Norbert Lange ist als Übersetzer von Charles Bernstein mit dem Preis der Stadt Münster für Internationale Poesie ausgezeichnet worden.

Norbert Hummelt

Norbert Hummelt, geboren 1962 in Neuss, lebt als freier Schriftsteller und Übersetzer in Berlin. Zuletzt erschienen: Der Atlas der Erinnerung (2018) und der Gedichtband Sonnengesang (2020).

Izzet Yasar

Izzet Yasar, geboren 1951 in Istanbul, Lyriker, Übersetzer, Drehbuchautor und Filmkritiker. Er besuchte die französischsprachige Galatasaray Lisesi und studierte Anglistik an der Universität Istanbul. Zahlreiche Veröffentlichungen, zuletzt einen Band mit Kurzgeschichten (»Dil Oyunlari«), für sein Buch »Dönüsü Olmayan Hikayeler« erhielt er den Sabahattin-Ali-Preis. Von Izzet Yasar sind Gedichte in der Anthologie In meinem Mund ein Bumerang (Reihe »Poesie der Nachbarn«, Wunderhorn 2013).

Nico Bleutge

Nico Bleutge, 1972 in München geboren, lebt als freier Schriftsteller – vor allem von Lyrik und Essays – und als Literaturkritiker für zahlreiche Medien in Berlin. Für sein Schreiben wurde er vielfach ausgezeichnet; u. a. mit dem Erich- Fried-Preis, dem Eichendorff-Preis sowie für seine literaturkritischen Texte mit dem Alfred-Kerr-Preis.

Christian Lehnert

Christian Lehnert, 1969 in Dresden geboren, ist Dichter, Essayist und Theologe. Seine Bücher erscheinen im Suhrkamp-Verlag, zuletzt opus 8. Im Flechtwerk und Ins Innere hinaus. Von den Engeln und Mächten. Er wurde ausgezeichnet u.a. mit dem Hölty-Preis für sein lyrisches Gesamtwerk, dem Eichendorff-Literaturpreis und dem Deutschen Preis für Nature Writing.

Marica Bodrožić

Marica Bodrožić wurde 1973 in Dalmatien geboren. 1983 siedelte sie nach Hessen über. Sie schreibt Gedichte, Romane, Erzählungen und Essays, die sich immer in einem Resonanzraum zwischen Ethik und Ästhetik bewegen. Für ihre Bücher erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt den Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung und den Ricarda-Huch-Preis für Gender in der literarischen Welt. Marica Bodrožić lebt als freie Schriftstellerin in Berlin. Sie ist Mitglied des Deutschen PEN-Zentrums.

Monika Rinck

Monika Rinck, geboren 1969 in Zweibrücken, lebt als Lyrikerin, Übersetzerin und Essayistin in Berlin. Neben vielen Auszeichnungen erhielt sie 2013 den Peter-Huchel-Preis, 2021 den Berliner Literaturpreis.

Klaus Zimmermann

Klaus Zimmermann

Dr. Klaus Zimmermann ist Rechtsanwalt und lebt in Heidelberg. Nach dem Studium einschließlich Studienaufenthalten im Ausland, vor allem in Paris, hat er 1973 seine berufliche Tätigkeit in Heidelberg aufgenommen. Von 1984–1989 war er Stadtrat. Einer philosophischen Neigung entsprechend hat er 1984 eine Philosophie- und Theorierunde gegründet, die bis heute besteht. Er ist Autor von Freiheit und menschliche Würde (2001) und Verfasser kleinerer politischer und juristischer Schriften.

Heidede Becker

Heidede Becker

Dr. Ing. Heidede Becker war langjährige Mitarbeiterin am Deutschen Institut für Urbanistik in Berlin, Mitherausgeberin der Zeitschrift Stadtbauwelt und Mitglied der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung. Sie lebte in Berlin.

Clemens J. Setz

Clemens J. Setz, 1982 in Graz geboren, studierte Mathematik und Germanistik und lebt heute als Autor von Romanen, Gedichten, Theaterstücken, Drehbüchern und Übersetzungen in Graz. Für sein Erzählwerk wurde er mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht: 2011 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse, 2015 dem Wilhelm Raabe-Literaturpreis, 2017 dem Literaturpreis des Landes Steiermark u. v. a.

Ki Hyungdo

Ki Hyungdo (1960–1989) studierte von 1979 bis 1985 Internationale Beziehungen an der Seouler Eliteuniversität Yonsei und arbeitete dann für eine der führenden koreanischen Tageszeitungen, in deren Auftrag er viele Länder bereiste. 1985 erhielt er für seine erste literarische Publikation, das Gedicht Nebel, den renommierten Dong-A-Preis für junge Autoren.
Als er in der Nacht des 7. März 1989 völlig überraschend in einem Seouler Kino an einem Schlaganfall starb, wurde gerade die Drucklegung seines ersten Lyrikbandes vorbereitet, der unter dem Titel Schwarzes Blatt im Mund erscheinen sollte.
Dieser Band – der hier vollständig in deutscher Übersetzung vorgestellt wird – erwies sich als Best- wie Longseller und erreichte für Lyrik astronomische Auflagenhöhen.

Koleka Putuma

Koleka Putuma wurde 1993 im südafrikanischen Port Elizabeth geboren. Im Sturm eroberte die preisgekrönte Dramatikerin und Spoken-Word-Künstlerin die südafrikanische Literaturwelt mit ihrem Lyrik-Debüt Collective Amnesia, das 2017 zum City Press Book of the Year ernannt wurde. 2016 erhielt sie den PEN South Africa Student Writing Prize, 2017 den Rising Star Award bei den Mbokodo Awards und 2018 wurde sie vom Forbes Magazin in die Liste der 30 vielversprechendsten afrikanischen Kreativen unter 30 aufgenommen. Koleka Putuma lebt derzeit in Kapstadt.

Chinelo Okparanta

Chinelo Okparanta wurde in Port Harcourt/ Nigeria geboren. Mit 10 Jahren emigrierte sie mit ihrer Familie in die USA, wo sie auch studierte. Ihr erster Roman Under the Udala Trees erschien 2015 und war 2017 auf der Shortlist des International Dublin Literary Award. Sie unterrichtet derzeit Kreatives Schreiben an der Bucknell University, Lewisburg/USA.

Elnathan John


Elnathan John

Elnathan John, geboren 1982 in Kaduna, Nordwest-Nigeria, ist Anwalt, Schriftsteller, Satiriker. Sein literarisches Schaffen wird seit 2013 von einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen, als seine Erzählung Bayan Layi für den Caine Prize for African Writing nominiert war. Er wurde erneut nominiert im Jahr 2015. Sein erster Roman, Born on a Tuesday, der nun in deutscher Übersetzung geboten wird, schaffte es auf die Shortlist des Nigeria Prize for Literature (NLNG).

Swantje Lichtenstein

Swantje Lichtenstein, geboren 1970, lebt und arbeitet in Köln/Düsseldorf. Arbeitet in unterschiedlichen Genres zwischen Literatur, Kunst und Theorie. Professorin für Text und Ästhetische Praxis in Düsseldorf.

Antoine de Rivarol

Antoine de Rivarol (1753-1801), französischer Schriftsteller, aus kleinbürgerlichen Verhältnissen stammend, wurde zunächst als Satiriker und Salon-Animateur bekannt. Er verschaffte sich so Zugang zur Pariser Salon-Aristokratie, veröffentlichte in der renommierten Zeitschrift Mercure de France. Europaweit berühmt wurde er durch seine Akademie-Rede. In der Revolutionszeit vertrat Rivarol als Journalist die Monarchie und musste deswegen 1792 Frankreich verlassen. Ab 1795 hielt er sich in Hamburg, ab 1800 in Berlin auf. Dort, kurz vor seiner Rückkehr ins nunmehr napoleonische Frankreich, starb er 1801.

Ilija Trojanow

Ilija Trojanow, 1965 in Sofia geboren, aufgewachsen in Nairobi, studierte Jura, Ethnologie und Havarie in München. 1989 Gründung des Marino Verlags für Bücher über Afrika. Autor, Übersetzer und Publizist.  Auszeichnungen und Preise: Adelbert-von-Chamisso-
Preis 2000, Preis der Leipziger Buchmesse 2006, Berliner Literaturpreis 2007, Mainzer Stadtschreiber 2007, Würth-Preis für Europäische Literatur 2010, Carl-Amery-Literaturpreis 2011. Übersetzungen in 30 Sprachen.

Jerome Rothenberg

Jerome Rothenberg, geboren 1931 in New York, ist einer der herausragenden Dichter Amerikas. Als Ethnopoet und Avantgardist gilt er als poetischer Vermittler zwischen den Kontinenten. In seinen Gedichten verarbeitet er indianische Songs und jiddischen Lieder. Michael McClure nannte ihn einen »DNA-Raumfahrer, der die Steinzeithöhlen des Jetzt erforscht«. Einige Gedichte aus Khurbn waren Teil eines Rothenberg-Dossiers, das 2014 in der Zeitschrift Schreibheft erschienen ist.

Masande Ntshanga

Masande Ntshanga

Masande Ntshanga, geboren 1986 in East London, Südafrika,
studierte Film- und Medienwissenschaft, Englisch und
Creative Writing an der University of Cape Town. Er gewann
2013 den PEN International New Voices Award for African
Writing und war 2015 für den Caine Prize nominiert.

Aya Cissoko

Aya Cissoko

Aya Cissoko wurde 1978 in Frankreich geboren. Ihre Eltern kamen Anfang der 1970er Jahre aus Mali nach Frankreich. 1986 kommen ihr Vater und ihre Schwester bei einem Brandanschlag in Paris ums Leben. Sie entdeckt das Boxen für sich als Rückzugsort und wird 2006 Amateur-Boxweltmeisterin. Ein Bruch der Wirbelsäule beendet 2010 ihre Boxkarriere. 2011 veröffentlicht sie (zusammen mit Marie Desplechin) ihr erstes Buch, »danbé«, das unter dem Titel Wohin ich gehe verfilmt wurde. Sie studiert Politikwissenschaften am Institut d’études politiques in Paris. 2016 erschien ihr zweites Buch n’ba, das nun in deutscher Übersetzung vorliegt. Sie lebt in Paris.

Annette Hug

Annette Hug

Annette Hug, geboren 1970 in der Schweiz, hat in Zürich und Manila Geschichte und Women and Development Studies studiert. Nach Tätigkeiten als Dozentin und Gewerkschaftssekretärin lebt sie heute als freie Autorin in Zürich. Für ihren Roman Wilhelm Tell in Manila erhielt sie den Schweizer Literaturpreis des Schweizer Bundesamtes für Kultur. 2022 wurde sie für ihren Roman Tiefenlager mit dem Schillerpreis der Zürcher Kantonalbank ausgezeichnet.

Ishmael Beah


Ishmael Beah

Ishmael Beah, 1980 in Sierra Leone geboren, studierte in den USA Politikwissenschaften. In seinem autobiografischen Buch Rückkehr ins Leben (Orig.: A long way gone, 2007) schildert er sein Leben als Kindersoldat und seine Befreiung durch Unicef. Er arbeitet für Human Rights Watch, ist als UNICEF Goodwill Ambassador for Children Affected by War sowie als Berater am Center for the Study of Youth and Political Violence an der University of Tennessee tätig. Er unterrichtet am Center for International Conflict Resolution an der Columbia University und der Rutgers University. Darüber hinaus gründete er die Ishmael Beah Foundation (IBF), die sich insbesondere der Integration von traumatisierten Kindern und Jugendlichen widmet. Beah lebt in Mauretanien.

Daniela Danz

Daniela Danz, 1976 in Eisenach geboren, ist Autorin und Kunsthistorikerin. Sie studierte Germanistik und Kunstgeschichte in Tübingen, Prag, Berlin, Leipzig und Halle und schloss daran eine architekturhistorische Promotion an. Seit 2009 ist sie Lehrbeauftragte der Universität Hildesheim. Sie ist Vizepräsidentin der Akademie der Wissenschaft und der Literatur Mainz.

E.C. Osondu

E.C. Osondu wurde in Nigeria geboren. Er ist nicht nur als Autor und Verleger aktiv, sondern engagiert sich auch im Verband Nigerianischer Autoren. Für seine Erzählung Waiting erhielt er 2009 den Caine-Preis. Seit 2004 lebt Osondu in den USA und lehrt am Providence College als außerordentlicher Professor u.a. Kreatives Schreiben.

Bela Chekurishvili

Bela Chekurishvili, geboren 1974 in Gurjaani (Georgien), hat georgische Sprache und Literatur an der Universität Tbilisi studiert. Sie arbeitet als Kulturjournalistin und ist Doktorandin für Komparatistik an der Universität Tbilisi; zurzeit studiert sie an der Universität Bonn. Fünf Gedichtbände und ein Kurzgeschichtenband sind bereits von ihr in georgischer Sprache erschienen.

Christoph W. Bauer

Christoph W. Bauer, geboren 1968 in Kärnten, lebt in Innsbruck als Lyriker, Autor von Erzählprosa, Theaterstücken und Hörspielen und Herausgeber. 1999 erschien sein erster Gedichtband wege verzweigt, dem sechs weitere folgten, der jüngste, stromern, erschien 2015.

Marion Poschmann

Marion Poschmann, geboren 1969, schreibt Gedichte, Romane und Essays. Zuletzt erschienen Mondbetrachtung in mondloser Nacht. Über Dichtung und Geliehene Landschaften. Lehrgedichte und Elegien.

João Silva


João Silva
Geoffrey Berliner

João Silva, geboren 1966 in Portugal, arbeitet als Fotograf in Krisengebieten wie Afrika, dem Balkan, Asien, Russland und dem Nahen Osten. Für seine Fotografien erhielt er zweimal den World Foto Award. João Silva lebt mit seiner Familie in Johannesburg.

Paul-Henri Campbell

Paul-Henri Campbell, geboren 1982 in Boston, studierte katholische Theologie und klassische Philologie in Frankfurt/Main sowie an der National University of Ireland, Maynooth. 2017 erhielt er den Bayerischen Kunstförderpeis und 2018 den Herrmann-Hesse-Förderpreis. Er veröffentlichte die Gedichtbände Space Race (2015) und nach den narkosen (2017) sowie den Interviewband zu Tattoos und Religion, Die bunten Kathedralen des Selbst (2019). Zuletzt erschien der Gedichtband innere organe (2022). Er lebt in Unterfranken und Wien.

Dagmara Kraus

Dagmara Kraus, geboren 1981 in Wrocław, Polen, lebt heute als Autorin und Übersetzerin in Hildesheim, wo sie derzeit die Juniorprofessur für Literarische Prozesse der Gegenwart innehat. Zuletzt erschienen von ihr liedvoll, deutschyzno (2020) und ihre Übersetzung von Gedichten Białoszewskis in dem Band M’ironien (2021). Für ihr Werk wurde sie vielfach ausgezeichnet, zuletzt 2021 mit der Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung und dem Lyrikpreis Meran.

Katharina Schultens

geboren 1980, arbeitete ab 2006 im Wissenschaftsmanagement, ab 2012 in Führungspositionen. Im September 2022 übernahm sie die Leitung des Haus für Poesie. Seit 2004 veröffentlichte sie vier Lyrikbände sowie mehrere Essays; ihre Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet. Sie ist Mitglied der Akademie der Künste und lebt in Berlin.

Kai Gutacker

Kai Gutacker, 1990 in Offenbach geboren, wuchs in Niddatal im Wetteraukreis auf. An der Humboldt-Universität zu Berlin studierte er
Deutsche Literatur, Kulturwissenschaft und Europäische Literaturen. 2008–2010 war er Jahressieger beim lyrix-Wettbewerb. Es folgten verschiedene Veranstaltungen mit dem Deutschlandradio sowie Veröffentlichungen in den lyrix-Anthologien. 2014 nahm er an Juri
Andruchowytschs Lyrikprojekt »Erfundene Dichter« teil und bereiste im Rahmen der daran geknüpften Lesereise die Ukraine. »Nacht auf die
Handfläche« ist seine erste Buchpublikation.

Jan Wagner

Jan Wagner, geb. 1971, ist Lyriker und lebt in Berlin. Er veröffentlichte u. a. Achtzehn Pasteten (2007), Australien (2010), Die Eulenhasser in den Hallenhäusern. Drei Verborgene (2012) und Regentonnenvariationen (2014).

Uljana Wolf

Uljana Wolf, geboren 1979, lebt in New York und Berlin. Sie unterrichtet Übersetzerseminare u.a. am Pratt Institute in Brooklyn und dem Institut für Sprachkunst Berlin. Zu ihren letzten Veröffentlichungen gehören der Gedichtband meine schönste lengevitch (2013) sowie Übersetzungen von Yoko Ono, Eugene Ostashevsky, Eugeniusz Tkaczyszyn-Dycki.

Steffen Popp

Steffen Popp, geboren 1978 in Greifswald, lebt in Berlin. Für seinen Gedichtband Dickicht mit Reden und Augen erhielt er den Peter Huchel-Preis 2014, derzeit ist er Stipendiat der Deutschen Akademie in Rom.

Klaus Merz

Klaus Merz, geboren 1945 in Aarau, lebt als Erzähler und Lyriker in Unterkulm/Schweiz. Zahlreiche Veröffentlichungen von Romanen, Prosa und Gedichten. Ausgezeichnet u. a. mit dem Gottfried Keller-Preis und dem Friedrich-Hölderlin-Preis. Zuletzt erschienen die Gedichtbände Unerwarteter Verlauf (2013) und Aus dem Staub (2010).

Andy Fierens

Andy Fierens, 1976 geboren, ist Dichter und Performer. Er publizierte 2009 den Band Grote smerige vlinder (Großer schmieriger Schmetterling), der mit dem Herman de Coninckprijs für das beste lyrische Debüt ausgezeichnet wurde. 2014 folgte der Band Wonderbra’s & Pepperspray. 2013 erschien das satirische Science-fiction-Epos Astronaut von Oranje in Zusammenarbeit mit Michael Brijs.

Marcel Beyer

Marcel Beyer, geboren 1965, lebte lange im Rheinland, seit 1996 in Dresden. Romane, Essays, Libretti, Gedichte. 2016 Auszeichnung mit dem Georg-Büchner-Preis, 2021 mit dem Peter-Huchel-Preis.

Gunther Geltinger

Gunther Geltinger, geboren 1974 in Erlenbach am Main, lebt als Schriftsteller in Köln. Er studierte Drehbuch und Dramaturgie an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien und an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Sein Debütroman Mensch Engel erschien 2008, 2013 veröffentlichte er seinen zweiten Roman Moor im Suhrkamp-Verlag. Gunther Geltinger erhielt zahlreiche Stipendien, 2013 wurde er mit dem Förderpreis des Landes NRW für Literatur ausgezeichnet. 2015 wohnte und arbeitete er als Preisträger des Stipendiums des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia in Bamberg.

Niq Mhlongo

Niq Mhlongo
(c) Lisa Skinner

Niq Mhlongo, geboren 1973 in Soweto, Südafrika, ist Journalist und Schriftsteller. Er studierte Afrikanische Literatur und Politikwissenschaften an der University of the Witwatersrand in Johannesburg. Nach den Romanen Dog eat Dog und After Years erscheint mit Way Back Home sein erster Roman auf Deutsch.

Marcus Roloff


Marcus Roloff

Marcus Roloff, geboren 1973 in Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern), Lyriker und Übersetzer. Studium der Germanistik, Philosophie und Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zahlreiche Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften und Anthologien. Zuletzt erschienen die Gedichtbände gedächtnisformate (2006) und im toten winkel des goldenen schnitts (2010). Übertragungen aus dem Amerikanischen (John Ashbery, Kenneth Koch); Zusammenarbeit mit Musikern und bildenden Künstlern; Leitung von Lyrikworkshops am Literaturhaus Frankfurt und dem MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main. Seine Gedichte wurden bislang ins Englische, Tschechische, Griechische, Rumänische und Finnische übersetzt. 2009 erhielt er ein Aufenthaltsstipendium des Landes Brandenburg im Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf, 2010 belegte er den zweiten Platz beim »lauter niemand Preis für politische Lyrik«. Er lebt in Frankfurt
am Main.

Greg Marinovich


Greg Marinovich
Leonie Marinovich

Greg Marinovich, wurde 1962 in Südafrika als Sohn kroatischer Einwanderer geboren. Er arbeitet weltweit als Photojournalist und Dokumentarfilmer. Seine Fotos wurden in allen Internationalen Zeitungen wie Time Magazin, Newsweek und Paris Match veröffentlicht. Im Jahr 1990 gewann er den Leica Award und 1991 den Pulitzer-Preis für Fotografie. Er lebt mit seiner Familie in Johannesburg.

Ondjaki


 Ondjaki
Michael Hughes

Ondjaki, geboren 1977 in Luanda, Angola, ist Autor zahlreicher Romane, Lyrikbände und Kinder- und Jugendbücher. Sein Werk wurde bereits in mehrere Sprachen übersetzt und mit Literaturpreisen ausgezeichnet, darunter der angesehene Jabuti-Preis und der Saramago-Preis für den vorliegenden Roman. Für das Africa39-Projekt wurde Ondjaki unter die herausragenden 39 afrikanischen Schriftsteller unter 40 Jahren gewählt. »Die Durchsichtigen« ist nach »Bom dia camaradas« der zweite ins Deutsche übersetzte Roman des Autors. Ondjaki lebt heute in Rio de Janeiro.

Jouni Inkala


Jouni Inkala
Laura Malmivaara

Jouni Inkala, geboren 1966 im nordfinnischen Kemi, wuchs als Sohn eines Pfarrers an verschiedenen Orten Finnlands auf, besuchte nach dem Abitur zunächst eine Kunsthochschule, wechselte dann aber zum Studium der Literatur und Philosophie nach Oulu und schließlich Helsinki. Er lebt als freier Autor in Helsinki, schreibt Essays, Kolumnen und Theaterstücke, versteht sich jedoch vor allem als Lyriker und scheut sich nicht, in diesem Zusammenhang einen Begriff wie Berufung zu verwenden. Er ist aktives Mitglied des finnischen PEN, pflegt den Austausch mit Kollegen im Ausland und übersetzt ihre Gedichte ins Finnische. Seine Debütsammlung Tässä sen reuna (Hier ihr Rand) erschien 1992 und wurde mit dem Preis des besten literarischen Debüts in Finnland ausgezeichnet. Mittlerweile liegen zehn Gedichtbände von ihm vor, außerdem ist 2007 ein Band mit gesammelten Gedichten aus den Jahren 1992-2007 erschienen.

Meena Kandasamy

Meena Kandasamy

Meena Kandasamy, geboren 1984 in Indien, ist Lyrikerin, Übersetzerin, Aktivistin und Doktorin für Linguistik. Sie thematisiert in ihren Gedichten die Rechte der Frauen, das Kastensystem im heutigen Indien, Prostitution und Gewalt. Durch ihr mutiges und engagiertes Auftreten, nicht erst seit der Herausgabe ihrer Gedichtbände, ist sie ständigen Diffamierungen und Bedrohungen ausgesetzt. Sie lebt heute in Chennai, Indien.

Charl-Pierre Naudé

Geboren 1958 in Kokstadt, lebt in Johannesburg/ Südafrika. Charl-Pierre Naudé ist ein afrikaanssprachiger südafrikanischer Dichter und Journalist mit hugenottischen Wurzeln. Nach einem Literatur- und Philosophiestudium an der Universität Stellenbosch wurde Naudé 1995 mit dem Gedichtband »Die nomadiese oomblik« bekannt. In seiner zugleich politischen und sehr persönlichen Lyrik setzt Naudé sich formal sowohl mit klassischen europäischen Formen der Dichtung als auch mit Einflüssen südafrikanischer und lateinamerikanischer Wortkunst auseinander. Charl-Pierre Naudé lebt als Journalist und Schriftsteller in Johannesburg.

Ben Okri


Ben Okri

Ben Okri, geboren 1959 in Nigeria, dort und in London aufgewachsen, kehrte er 1978 nach England zurück und studierte Vergleichende Literaturwissenschaften an der Essex-University. Er veröffentlichte neun Romane, mehrere Bände mit Kurzgeschichten und Essays, aber auch zwei Gedichtbände: African Elegy und Mental Fight. Seine Werke wurden in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt. Für seinen Roman The Famished Road (dt.: Die hungrige Straße) erhielt er 1991 den Booker Prize. Er wurde mit weiteren bedeutenden internationalen Literaturpreisen ausgezeichnet und mit dem Order of the British Empire geehrt. Ben Okri lebt in London.

Igor Bulatovsky


Igor Bulatovsky

Igor Bulatovsky, geboren 1971 in Leningrad, ist einer der bedeutendsten russischen Lyriker seiner Generation. Lyrikbücher: »Das weiße Licht« (1995), »Liebe fürs Alter« (1996), »Halbinsel« (2003), »Quarantäne« (2006), »Gedichte auf Zeit« (2009), »Dunkelheit lesend« (2012). Ein Buch von Literaturkritiken und Essays (zusammen mit B. Roginsky). Zahlreiche von ihm (auch in Zusammenarbeit mit V. Dymschitz) übersetzte Prosa- und Lyrikbücher. Er lebt in Sankt Petersburg, arbeitet als Verlagslektor, publiziert Gedichte und Essays in Literaturzeitschriften, ist auch als Herausgeber und Übersetzer (aus dem Französischen, Deutschen, Polnischen und vor allem Jiddischen) tätig. Seine Gedichte wurden ins Deutsche und Finnische
übersetzt. 2005 erhielt Igor Bulatovsky den Hubert-Burda-Preis für die ost- und südeuropäische Lyrik.

Esther Teichmann

Esther Teichmann wurde 1980 in Karlsruhe geboren. 1999-2001: Masters Freie Kunst, Fotografie, Royal College of Art. 2006-2011: PhD Royal College of Art, Freie Kunst. Mehr über die Künstlerin auf ihre Webseite.

Claudia Rink

Claudia Rink, M. A. Studium der Kunstgeschichte und Germanistik. Ausstellungsmacherin. Forschungen zur jüdischen Geschichte. Verschiedene Beiträge zur Personen und Orten der Heidelberger Stadtgeschichte.